Sterkrade. Die GOT Sterkrade hat nach vielen Umzügen ein neues Zuhause gefunden. Die neue Adresse lautet Steinbrinkstraße 192.
Das Haus könnte glatt als Neubau durchgehen: Der Laminatboden ist gerade erst verlegt, die Decken sind frisch gestrichen, die Wände neu tapeziert und überall hängen schicke, neue Lampen – die „Ganz offene Tür“ (GOT), das Jugendhaus des katholischen Hilfswerks „Die Kurbel“ und der Stadt Oberhausen, hat eine neue Heimat gefunden.
15 000 Euro kostete die Renovierung des Gebäudes, finanziert aus dem Förderplan Jugend der Stadt. Angepackt haben hier aber keine Handwerker, sondern die Kurbel- Mitarbeiter und die Jugendlichen selbst. Das geschichtsträchtige Gebäude gehört der Gutehoffnungshütte (GHH) und wurde jahrelang als Gästehaus für Verhandlungen mit Geschäftspartnern genutzt.
„Früher waren hier chinesische Industrielle zu Gast“, erinnert sich Bürgermeister Klaus-Dieter Broß. Er sei damals als Geleitschutz der Polizei im Einsatz gewesen. 15 Jahre stand es leer, aber nun ist endlich Leben in der Bude: Tischtennis, Airhockey, Billard, Dart, Playstation, PCs und ein komplettes Tonstudio – mal ehrlich, was kann man sich mehr wünschen?
„Wir haben das Rad hier jetzt nicht neu erfunden“, sagt Ulrich Klein, Geschäftsführer der Kurbel. „Die Hauptsache ist, dass unsere Jugendbetreuung, das heißt, der Ort für die Jugendlichen, wieder zentral erreichbar ist.“ Mitten in Sterkrade, ideal gelegen: in der Nachbarschaft die Steinbrinkschule, die Friedenskirche oder auch das Altenheim.
Jugendliche direkt ansprechen
Altenheim? Klein erklärt: „Darauf kommt es uns an. Verschiedene Projekte an anderen Standorten sind daran gescheitert, weil die Nachbarn sich ein Miteinander nicht vorstellen konnten. Hier ist zwar nicht alles perfekt, aber die Pläne für gemeinsame Aktionen mit den anderen Institutionen sind schon im Hinterkopf.“ Für die tägliche Arbeit mit den Jugendlichen sind vor allem Christian Janowski und Angelika Kampmann zuständig. „Wir wollen natürlich, außerhalb der Öffnungszeiten, Sonderaktionen anbieten, wie am alten Standort in der Dorstener Straße. Zu Halloween, zum Karneval oder verschiedene Sportturniere“, sagt Diplom-Pädagoge Janowski. Er hat viel Erfahrung als Streetworker gesammelt, das möchte er zusammen mit Angelika Kampmann in der Sterkrader Innenstadt umsetzen.
„Wir werden einfach mal schauen, wo sich die Jugendlichen hier sonst aufhalten, und sie direkt ansprechen.“ Damit die Arbeit der beiden erfolgreich ist und die Motivation nicht leidet, müssen natürlich auch die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen. Hier setzt das Kurbel-Team auch auf die weitere Unterstützung der Politik.