Oberhausen. . 1946 hat die evangelische Gemeinde Alstaden den alten Werkskindergarten der Zeche Alstaden übernommen. Die Geburtstagsparty steigt am 10. September.

Der Krieg ist gerade erst vorbei, die Bundesrepublik gibt es noch gar nicht, da nimmt in Alstaden etwas seinen Anfang, was bis heute Bestand hat: Der evangelische Kindergarten, der heute Karibu Sana heißt, wird gegründet. 1946 übernimmt die Kirchengemeinde den alten Betriebskindergarten der Zeche Alstaden und betreut zunächst an der Kewerstraße Kinder aus dem vielerorts zerstörten Oberhausen.

70 Jahre später, der Kindergarten ist mittlerweile zum Stubbenbaum gezogen, strahlen die Gebäude in der warmen Mittagssonne. Bunte Bagger, Bälle, Schüppchen und andere Spielgeräte liegen im Garten. Kinder rennen umher, düsen mit ihren Rollern durch den Wintergarten oder machen es sich im kuscheligen Ruheraum der Einrichtung gemütlich.

Partner-Gemeinde in Tansania

Der Kindergarten – mittlerweile Kindertageseinrichtung – ist mächtig gewachsen in den vergangenen Jahrzehnten. Mit derzeit 69 Kindern, 15 davon sind jünger als drei Jahre, ist er voll belegt. „Eigentlich schon überbelegt“, sagt Leiterin Andrea Przybylek. Sie freut sich, dass ihr Haus bei Eltern beliebt ist, findet es aber auch traurig, Eltern abweisen zu müssen – ein Schicksal, das sie bekanntermaßen mit vielen Kindergärten in Oberhausen teilt.

Karibu Sana – das klingt nicht nach Oberhausen. „Nein“, sagt Andrea Przybylek und lacht herzlich. „Das ist Kisuaheli und bedeutet ,Herzlich willkommen’.“ Die evangelische Emmaus-Gemeinde, Träger des Kindergartens, hat eine Partner-Gemeinde in den Usambara-Bergen Tansanias. Im Jahr 2000 hat Przybylek das Dorf Mwgwashi besucht. „Damals waren wir schon lange auf der Suche nach einem neuen Namen“, erinnert sich die Kindergarten-Leiterin.

Neues System im Kindergarten

Sie brachte nicht nur den neuen Namen aus Tansania mit nach Oberhausen, sondern damit auch ein neues System: Seitdem gibt es im Kindergarten eine Giraffen-, eine Zebra- und eine Elefantengruppe. „Typisch afrikanisch.“

Jede Gruppe bei Karibu Sana hat eine bestimmte Ausrichtung: Die Zebras verkleiden sich gerne und schlüpfen in andere Rollen, die Giraffen bauen, werkeln und konstruieren, die Elefanten sind kreativ, malen und basteln. „Die Schwerpunkte wechseln jedes Jahr, so dass jedes Kind in vier Jahren Kindergartenzeit jeden Bereich durchläuft“, erklärt Przybylek.

Gegrillte Banane und Quarkbällchen

Das Thema Afrika zieht sich durch den Kindergarten-Alltag wie ein roter Faden – in den Gottesdiensten etwa, aber auch in den vielen Projekten, die der Kindergarten regelmäßig startet.

„Und bei unserer Geburtstagsparty ebenfalls“, sagt Przybylek. Die Besucher erwartet ein buntes Programm und es gibt afrikanische Leckereien wie gegrillte Banane und Quarkbällchen.

Geburtstags-Sommerfest am 10. September

Der Kindergarten Karibu Sana feiert seinen Geburtstag am Samstag, 10. September. Los geht es um 14 Uhr mit einem Familiengottesdienst in der evangelischen Kirche an der Bebel­straße 230.

Danach gehen Kinder und Gästeschargemeinsam und musizierend zum Kindergarten. Die Route: Heiderhöfen, Kuhle, Flockenfeld, Benz- und Ernastraße.