Oberhausen. Veranstaltungen im Olga-Park locken zahlreiche Besucher. Anwohner in Osterfeld klagen über Dreck, Lärm, zugeparkte Wege und fehlende Absperrungen.
- Bürger beklagen Nebenwirkungen von „Ruhr in Love“, „Feuerzauber“, „Olgas Rock“
- Vom ruhigen Wohnumfeld könne am Zunftweg nicht mehr die Rede sein
- Ordnungsamt soll auch die Straßen rund um den Park im Auge behalten
Wildpinkler, die in den Vorgärten ihr Geschäft verrichten, Glasscherben auf den Bürgersteigen und zuparkte Gehwege: Anwohner der Neubausiedlung Zunftweg in Osterfeld klagen über die „unangenehme Begleitmusik“ der Veranstaltungen „Ruhr in Love“, „Feuerzauber“ und „Olgas Rock“. Letzteres kostenloses Musikfestival wird am Freitag und Samstag wieder tausende Besucher in den Olga-Park locken. Daher ist die Sorge über eine erneute Verunreinigung der Spielstraße bei den Anwohnern groß.
Bewohner der Neubausiedlung fordern mehr Rücksicht
Regina Cammalleri wohnt seit 2010 in einem der Neubauten und erinnert sich an das letzte „Feuerspektakel“ auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau. Sie sagt: „Das war ganz schlimm. Die Straße war bis in die Nacht komplett zugeparkt und als die Veranstaltung vorbei war, da war hier richtig Betrieb – das geht so nicht weiter.“
Mehr Rücksicht fordert die 45-Jährige auch von den „Ruhr in Love“-Besuchern. „Es finden Saufgelage vor der Haustüre statt, die jungen Leute nächtigen in den Autos und drehen die Musik mitten in der Nacht auf – die scheppert bis in die Morgenstunden aus den Wagen“, ist Cammalleri sauer. Sie kritisiert zudem die vielen Glasscherben in den Parkbuchten und auf den Gehwegen: „Auch Tage nach der Veranstaltung ist die Straße noch übersät damit – verantwortlich fühlt sich keiner dafür.“
Alles andere als in Feierlaune sind die Anwohner auch, wenn am Freitag und Samstag wieder zahlreiche Festivalbesucher zu „Olgas Rock“ pilgern. „Dann wird die Straße wie schon in den vergangenen Jahren zu einer Wildanlage aus Müll, Urin und Flaschen“, meint Nachbarin Cornelia Duque.
Weil die Straße, die zu den neu errichteten Reihenhäusern führt, nicht ausreichend abgesperrt wird, stellten Festivalbesucher in den Vorjahren ihre Autos vor den Parkbuchten und auf den Bürgersteigen ab. „Hier ist kaum noch ein Durchkommen möglich. Es gibt zwar ein ,Anlieger frei’-Schild und zwei Barken an der Farnhorststraße, aber daran stört sich niemand. Die werden einfach umfahren“, erzählt Duque.
Ordnungsamt solle auch auf Straßen rund um den Park aktiv werden
Die Zahl der nächtlichen Veranstaltungen habe deutlich zugenommen. Vom ruhigen Wohnumfeld könne nicht mehr die Rede sein, sagt Cammelleri. Beim nächtlichen Lärm klammern die Anwohner den Festival-Betrieb von „Ruhr in Love“ und „Olgas Rock“ ausdrücklich aus: Hier sei die Musik um 22 Uhr, beziehungsweise 23 Uhr bisher immer pünktlich und verlässlich beendet gewesen, loben die Anwohnerinnen.
Grundsätzlich, betonen die Park-Nachbarn, sollen die Festivals auch nicht verhindert werden. Es müsse jedoch möglich sein, die Nachtruhe der Anwohner und die Sauberkeit der Straße, so die Forderung, zu gewährleisten. Cammalleri: „Wir wollen nur, dass bessere Vorkehrungen für die Spielstraße getroffen werden.“
Ihr Vorschlag: Personal vom Ordnungsamt der Stadt Oberhausen soll nicht nur auf dem Olga-Gelände, sondern auch in den Straßen rund um den Park ein Auge darauf haben, dass Abfall nicht arglos entsorgt sowie Toiletten und Parkplätze nicht freizügig gewählt werden.
Stadt schaltet Beschwerdetelefon und sperrt Straße
Auf Nachfrage bei der Stadt teilt uns Pressesprecher Uwe Spee mit: „Es ist leider nicht möglich dort Personen abzustellen, um die Parkplatzsituation zu kontrollieren.“ Stattdessen werden wie in den vergangenen Jahren zwei Barken aufgestellt, um die Anwohner vor dem chaotischen Parken der Festivalbesucher zu bewahren. Spee: „Außerdem landen in den Briefkästen Informationszettel mit der Kontaktadresse vom Beschwerdetelefon.“