Oberhausen. Die MEO-Region (Mülheim, Essen, Oberhausen) ist die Shopping-Hochburg des Ruhrgebiets. Das zeigen aktuelle Zahlen der IHK.

  • Oberhausen hat im Pro-Kopf-Vergleich die meisten Einkaufsflächen in der Umgebung
  • Einkaufs-Center stellen die traditionellen Shopping-Achsen vor massive Probleme
  • Die IHK will sich darum bemühen, Innenstädte und Stadtteilzentren zu stärken

Nirgendwo sonst hat der Kunde eine größere Auswahl: Oberhausen hat im Pro-Kopf-Vergleich der drei MEO-Städte Mülheim, Essen und Oberhausen die dichteste Einkaufslandschaft. Hier gibt es pro Einwohner eine Einzelhandelsverkaufsfläche von 1,57 Quadratmetern, in Mülheim sind es 1,34 Quadratmeter und in Essen 1,07 Quadratmeter. Diese Zahlen finden sich in einer Sonderauswertung des Handelsreport Ruhr 2016 für die MEO-Region.

Dieser Report enthält zentrale Daten zum großflächigen Einzelhandel im Ruhrgebiet und gibt auch wichtige Hinweise zur Entwicklung im westlichen Revier.

Die MEO-Region ist die unangefochtene Einkaufscenter-Hochburg des Ruhrgebiets – so lässt sich das Ergebnis der Sonderauswertung plakativ zusammenfassen. Mit dem Centro als größtem Einkaufszentrum Europas, mit dem Rhein-Ruhr-Zentrum in Mülheim und mit dem Limbecker Platz in Essen verfügen die MEO-Städte über die Top Drei der Ruhrgebiets-Einkaufszentren.

Fünf Shopping-Center unter Ruhrgebiets-Top10

Das Bero-Center in Oberhausen und das Forum-City in Mülheim runden dieses Angebot noch ab, so dass fünf Shoppingcenter der MEO-Region unter den Top 10 im Ruhrgebiet zu finden sind.

Macht alles in allem ca. 1,17 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche! Das sind fast 17 Prozent der Verkaufsfläche im Ruhrgebiet.

Die stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführerin Veronika Lühl sieht mit Blick auf diese Zahlen die MEO-Städte immer mehr zum Ziel internationaler Besucherströme werden. „Diese drei Städte verzeichnen die höchste Shoppingcenter-Dichte im gesamten Ruhrgebiet und entwickeln sich zusehends zu einer Destination für Einkaufstouristen.“

Krise traditioneller Einkaufs-Achsen

Doch was wird aus den Innenstädten und Stadtteilzentren? Ihr Bedeutungsverlust ist teils dramatisch, wie das Beispiel der Marktstraße in Alt-Oberhausen zeigt, drei Kilometer Luftlinie vom Centro entfernt. Große Ankermieter sind hier seit der Centro-Eröffnung 1996 immer wieder weggebrochen, Leerstände prägen vielfach das Erscheinungsbild. Das City-Management etwa kritisiert eine „unstrukturierte Genehmigungspolitik“, die zu einem „über das gesamte Stadtgebiet verteilten Flickenteppich zentraler Versorgungsbereiche“ geführt habe.

Eine noch engere Zusammenarbeit von Kaufleuten und Bürgern werde immer wichtiger, meint Veronika Lühl, um in Innenstädten und Stadtteilen „die Attraktivität zu erhalten und auszubauen“. Auch der Einkauf im Internet (E-Commerce) stelle den Handel vor massive Probleme. Die IHK werde sich für einen zukunftsfähigen Einzelhandel einsetzen, und das beinhalte vor allem eine Stärkung der Innenstädte und Stadtteilzentren.