Oberhausen.. Die Polizei Oberhausenern ging zusammen mit Behörden aus vier weiteren Städten auf Facebook-Streife, um Nachwuchs für ihre Behörde zu werben.
Die Polizei fährt Streife auf der Suche nach Nachwuchs. Zum ersten Mal ist am Mittwoch die Gero-Facebook-Streife unterwegs. Gero, das meint die Städte Gelsenkirchen (G), Essen (E), Recklinghausen (R) und Oberhausen (O). Die Polizei-Behörden dieser Städte stellen auf ihren Facebook-Seiten den ganz normalen Polizeialltag vor und beantworten interaktiv Fragen zu Karrierechancen und dem dualen Studium bei der Polizei NRW. Und das alles einen ganzen Tag lang von 9 bis 19 Uhr.
Das Polizei NRW Karriere Team (LAFP NRW) trägt die groß angelegte Aktion schön plastisch. Es bereist sämtliche Städte. Erlebnisse der Gruppe werden gleich auf Facebook gestellt. „Genau mein Fall“ haben die interessierten jungen Leute auf blauen T-Shirts stehen. Der Spruch meint natürlich die Polizeiarbeit. Linda Dabrowski (18) steht voll dahinter. Sie beginnt bald ihre Ausbildung zur Polizistin. Die junge Dorstenerin nennt das ihren Traumberuf. Seit sie als Schülerin ein Praktikum in der Rechtsmedizin machte und dabei die enge Zusammenarbeit von Rechtsmedizinern und Polizei beobachtete, sei das ihr Traumberuf gewesen. Sie hat alle Tests absolviert und die ärztliche Untersuchung hinter sich gebracht. „Auf die Tests habe ich mich vorbereitet, da gibt es auch Leute, die einem helfen“, ist ihr Tipp. Polizeiarbeit scheint in Linda Dabrowskis Familie zu liegen. „Meine Schwester ist im dritten Ausbildungsjahr“, sagt sie.
Einblicke in die Polizeiarbeit
Obwohl sich die Dorstenerin doch so für die Arbeit der Polizei interessiert und ihre Schwester schon seit drei Jahren dabei ist, erklärt sie: „Ich habe noch nie so einen Einblick in die Polizei bekommen wie an diesem Tag.“
Beim Besuch des Kriminalkommissariates 12 in Oberhausen erleben die Spürnasen in spe gleich einen Erfolg der gestandenen Ermittler mit. Die konnten einen Mann festnehmen, der verdächtigt wird, zwei Frauen an der Rolandstraße überfallen zu haben. Zusammen mit einem Komplizen schellten die Männer bei den Betroffenen, und versuchten, sich brutal in die Wohnungen einer jüngeren und einer älteren Frau zu drängen.
Erkenntnisse beim Erkennungsdienst
Vielleicht hat ja der Erkennungsdienst bei der Ermittlung des Täters geholfen. Jedenfalls lernt der Nachwuchs auch dessen Arbeit kurz kennen. Von der zeitlosen Bedeutung der Fingerabdrücke bis hin zur Feststellung: „Ja, wir dürfen Leute auch komplett nackt fotografieren, aber nur bei Sexualdelikten.“ Ob die Kriminalwache, die Feuerwehr der Polizei, die immer den ersten Angriff fahre oder die Auswertungsstelle für allgemeine Kriminalität, „es gibt zig, zig Berufe bei der Polizei“, lernen die jungen Leute. Klar, in Gelsenkirchen dürfen sie ansehen, wie Polizeihunde arbeiten. „Wir haben ihnen auch unsere Motorradfahrer vorgestellt“, sagt Sprecher Tom Litges. Beim Essener SEK schaut das NRW Karriere Team auch noch schnell vorbei. Ein ereignisreicher Tag.
Auf dem Weg zum Saporishja Platz fahren Tom Litges und Polizeioberkommissar Matthias Butzki dann an der Tannenbergstraße noch an einem Verkehrsunfall vorbei, bei dem zwei Autos schwer beschädigt worden sind. Tom Litges stellt sofort auf Facebook: „Die Unfallaufnahme ist eine unserer häufigsten Tätigkeiten im Streifendienst.“ Ja, auf dem Saporishja Platz wollten die Polizisten eigentlich Fragen von Schülern beantworten, die sich für den Polizeidienst interessieren. Aber es sind Ferien ... Statt dessen ließ Butzki geduldig kleine Kinder im Polizeiauto Platz nehmen – den Nachwuchs von übermorgen eben.