Oberhausen. . An der Marktstraße in der Innenstadt soll es künftig syrische Spezialitäten geben. Das Inhaber-Team hat all seine Ersparnisse zusammengekratzt.
- In dem neuen Lokal in der Innenstadt soll es künftig syrische Spezialitäten geben
- Inhaber wollen arbeiten und für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen
- Ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer unterstützt das Trio bei Behördengängen
In wenigen Wochen eröffnet an der Oberhausener Marktstraße ein neues Restaurant. Führen werden es Menschen, die einst als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind. Tische und Stühle, ein Kohlegrill, Fritteusen, Auslagen und Drehspieße gibt es schon in dem ehemaligen Leerstand, Wände und Boden sind frisch gefliest und dekoriert. Voraussichtlich ab Anfang August wird es im „Royal“ syrische Spezialitäten geben.
Mohamed Rabi Alkasim und Bassam Albabi werden die neuen Chefs des Lokals sein. Der Koch Abdul Gahni Al-Sayad macht das Trio komplett. Bassam Albabi lebte als Flüchtling in der Unterkunft an der Gabelstraße, als er den ehrenamtlichen Helfer Maher Onallah traf. Der Schmachtendorfer hatte sich über die Initiative „Bunter Oberhausener Norden“ in der Einrichtung engagiert. „Das sind ehrenwerte Bürger, die der Krieg aus ihrer Heimat vertrieben hat“, erzählt Maher Onallah. „Wenn man die vielen Schicksale kennenlernt, fühlt man sich einfach verpflichtet zu helfen.“
Die Flüchtlinge hätten vom Wunsch erzählt, ein eigenes Restaurant zu führen – so wie sie es in ihrer syrischen Heimat getan haben. Maher Onallah hat sich den Wunsch zu Herzen genommen und ist auf die Suche nach einem geeigneten Ladenlokal gegangen.
Zwei weitere Angestellte
An der Marktstraße 103 – mitten in der Innenstadt – wurde er fündig. Er half bei Behördengängen und den zu stellenden Anträgen. Mohamed Rabi Alkasim und Bassam Albabi haben einen Aufenthaltstitel, dürfen zunächst für drei Jahre in Deutschland bleiben – und ganz offiziell ein Geschäft eröffnen. Alle ihre Ersparnisse, die sie aus Syrien retten konnten, haben die beiden in ihr neues Restaurant gesteckt.
Weil das nicht ganz gereicht hat, ist Maher Onallah eingesprungen und hat einen „kleinen Kredit“ aufgenommen, wie er sagt, um den jungen Männern das restliche Geld leihen zu können. Auch im laufenden Betrieb wird der Schmachtendorfer den Flüchtlingen unter die Arme greifen.
Mohamed Rabi Alkasim freut sich sehr auf seine neue Aufgabe. Der 25-Jährige, der in einer Wohnung in Düsseldorf lebt, möchte für seinen Lebensunterhalt hier in Deutschland selbst aufkommen. Und er möchte, dass seine Landsleute es ihm gleich tun.
Ein neues Leben aufbauen
Das Geschäftsführer-Trio will deshalb möglichst schnell zwei weitere Kräfte einstellen, in Teilzeit. Zwei weitere Flüchtlinge sollen ihr eigenes Geld verdienen und sich so in Oberhausen ein neues Leben aufbauen können.