Oberhausen. . Die Oberhausener Initiative „Welcome Dinner“ setzt auf Gastfreundschaft. Eine erste Einladung hat stattgefunden. Mitstreiter werden noch gesucht.

  • Oberhausen ist bunt und gastfreundlich – dieses Bild wollen Ehrenamtliche vermitteln
  • Idee stammt aus Hamburg und wird dort seit einem Jahr bereits erfolgreich umgesetzt
  • Initiative gibt möglichen Gastgebern und Gästen aber auch Sicherheitshinweise mit auf den Weg

„Oberhausen ist bunt, gastfreundlich und menschlich“, davon sind Britta Hansmeier und ihre Mitstreiter überzeugt. Um genau dieses Bild unserer Stadt auch an Menschen aus Krisengebieten zu vermitteln, gründeten fünf Ehrenamtliche jetzt die Initiative „Welcome Dinner“, die Flüchtlingen mit einer Einladung zum Abendessen den Start in Oberhausen ein wenig erleichtern will.

Idee stammt aus Hamburg

Ursprünglich stammt die Idee aus Hamburg. „Dort wurde die Initiative 2015 ins Leben gerufen“, erzählt Britta Hansmeier. 90 Abendessen hätten in der Hansestadt inzwischen stattgefunden. Auch in Oberhausen wurde ein erstes „Welcome Dinner“ bereits ein echter Erfolg. Britta Hansmeiers Freundin Sejla Badnjevic und ihr Mann hatten ihre Freundin und dazu zwei syrische Flüchtlinge zu einem Grillabend eingeladen.

„Sejla und ihre Familie flüchteten vor dem Balkan-Krieg aus Bosnien, mit 13 Jahren fand sie in Oberhausen eine neue Heimat“, erzählt Britta Hansmeier. Diese Zeit habe sie sehr geprägt. „Als dann im vergangenen Jahr so viele Menschen vor dem Krieg in Syrien flüchteten, wollte sie unbedingt helfen.“ Über eine Kleiderspende lernten sich die beiden Frauen kennen und stellten fest: „Wir sind ja Arbeitskolleginnen.“ Beide sind hauptberuflich für die Oberhausener Lebenshilfe tätig.

Aus der losen Bekanntschaft wurde längst eine Freundschaft. Nun mündet die Freundschaft in eine ehrenamtliche Initiative mit mittlerweile drei weiteren Mitstreitern. Britta Hansmeier war bei der ersten Einladung im Garten ihrer Freundin dabei. Sie ist überzeugt: „Das war einfach eine nette Geste für die beiden Gäste.“

Kontakt ist bestehen geblieben

Die beiden jungen Syrer hätten über ihre Familien erzählt, über ihre Flucht. Der Kontakt zu den Gastgebern ist bis heute geblieben. „Aber darum geht es eigentlich nicht“, betont Britta Hansmeier. Natürlich sei es schön, wenn auf diese Weise auch Freundschaften entstünden. „Aber es braucht sich niemand verpflichtet zu fühlen, man sollte da locker bleiben und sich völlig frei einfach auf einen netten Abend freuen.“

Einige Sicherheitstipps geben Britta Hansmeier und ihre Mitstreiter aber auch. Denn sie wissen: „Wer Fremde zu sich einlädt, weiß nie, wer kommt.“ Gleiches gelte für die Gäste. „Sie wissen ja auch nicht, an wen sie geraten.“ Eine Party mit mehreren Freunden habe sich als unverfänglich erwiesen. „Für den Gast ist es schön, wenn er jemanden mitbringen kann, aber man kann sich auch gezielt an eine Familie oder nur eine Mutter mit Kindern wenden.“ Zur Beruhigung: Bei den 90 Treffen in Hamburg sei nie etwas geschehen. Im Gegenteil: „Es sind zahlreiche nette Bekanntschaften entstanden.“

Für die Gäste kostenlos

Für alle, die gerne mitmachen möchten: Gastgeber sollten in Oberhausen lebende Bürger sein, die Flüchtlingen und Zugewanderten offen gegenüber stehen und mehr über andere Kulturen erfahren wollen. Die Gäste – für die das Abendessen kostenlos ist -- sollten ebenfalls in Oberhausen leben. Gäste und Gastgeber können sich kostenlos im Internet oder per E-Mail anmelden.