Oberhausen. Ein mysteriöses Mädchen mit magischen Kräften taucht in Oberhausen auf. Aufnahme-Team spielte den letzten Take in der Redaktion ein.

Kein Scherz: Am 1. April „überfiel“ ein junges Hörspielteam die Redaktion. Den letzten Take ihrer Produktion, erklärte Regisseur Konstantin Buchholz, wolle man in unseren Räumen einspielen. Man setze auf meine „Reporterstimme“ für das Projekt. Als „Lockvogel“ setzte Buchholz ein, dass sich meine Stimme, wenn ich denn „mitspielte“ in guter Gesellschaft befände. Kulturdezernent Apostolos Tsalastras habe den Stadtdirektor für die Geschichte eingesprochen. Der Erfolg: „na gut“.

Texte wurden spontan erfunden

Am Konferenztisch der Redaktion „spielte“ ich mich. Mein Spielpartner, Niels Bublitz, mimte meinen jungen Kollegen, der mich mit einer unmöglichen Geschichte überfällt: Im Gdanska wohne ein mysteriöses Mädchen, das über magische Kräfte verfüge.

Unsere Texte sollten wir spontan erfinden. Angefeuert vom Regisseur, machten wir das so dynamisch wie möglich. Das Ergebnis: Drei Versionen für den Schneidetisch, vielen Dank und tschüss.

Mittlerweile ist das Werk, an dem sich viele Oberhausener beteiligen, fertig gestellt. Titel: „Layla“, Spieldauer: 45 Minuten. Die Uraufführung findet am Mittwoch, 4. Mai, als „Hörbar“ um 19.30 Uhr in der Bar des Theaters statt.

Initiative des Theaterensembles „Wheels“

„Es geht um die Frage, wie man Angst überwindet und darum, dass dieser Prozess Energien freisetzt“, verriet Buchholz. Das Hörspielprojekt sei eine Initiative des Theaterensembles „Wheels“. „Es ist eine Fortsetzung des Wasser-Projekts, das wir am Heine-Gymnasium aufgeführt haben. Auch dieses Mal machen wieder junge Geflüchtete mit.“ Für die Premiere des Hörspiels in der Theater-Bar versprach der Regisseur „eine tolle Audio-Installation mit „Surround-Sound“. „Layla ist neu in der Stadt. Der Lärm, die Menschen, Gerüche, das Wetter – einfach alles ist dem jungen Mädchen nicht vertraut. Es hat kein Geld und niemanden, der sie begleitet. Zum Glück findet es bald Freunde, denen sie schnell unersetzlich wird. Bald lernt sie Menschen kennen, die in einer ganz anderen Realität leben. Sie sind von Angst im täglichen Kampf geprägt“, beschreibt Theater-Sprecher Tim Lucas die Geschichte. Wahrscheinlich hat er schon rein gehört.

„Uns geht’s auch ums Gemeinschaftsgefühl“, erklärte Buchholz. Die Hörspiel-Idee stamme von ihm, Lisa Wagner, Florian Fink und Jonas Flemmerer.

Wie schon beim Wasserprojekt sei auch die Musikschule beteiligt, die das Tonstudio zur Verfügung stelle. Der Leerstand unten im Bahnhofsturm habe sich zu einem Treffpunkt für junge Aktive entwickelt, die in Oberhausen etwas bewegen möchten.