Oberhausen. 15-jährige Oberhausenerin geht als Austauschschülerin in die USA. Schülerin des Freiherr-vom Stein-Gymnasiums besucht im Rahmen des PPP eine Highschool
Der „American Dream“, die Lebensweise und die Schönheit des riesigen Landes. Dazu ein neues Umfeld, Optimismus und der Reiz, jeden Tag Englisch parlieren zu können. So fasst die noch 15-jährige Anna Hundertmark ihre Motivation, in die USA zu gehen, zusammen.
Die Schülerin des Freiherr-vom Stein-Gymnasiums wird ab Mitte August im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaften-Programms (PPP) des Deutschen Bundestages sowie des Amerikanischen Kongresses für zehn Monate eine Highschool in den Staaten besuchen. „Welcher Bundesstaat und welche Stadt es schließlich wird, da lasse ich mich gerne überraschen“, sagt die begeisterte Tänzerin und Tennisspielerin, die schon immer mal nach Amerika wollte. „Besonders fasziniert mich neben der Mentalität die Schauspielerei dort drüben. Film und Theater haben dort noch ein größeres Gewicht als bei uns in Deutschland. Die haben viel mehr Theater- und Schauspiel-Arbeitsgemeinschaften als wir“, sagt Anna.
Ausgewählt wurde Anna, die als ihre Lieblingsfächer Englisch und Kunst angibt, von der CDU-Bundestagsabgeordneten Marie-Luise Dött, die ihr während des Aufenthaltes als Patin zur Seite steht. „Ich bin Frau Dött sehr dankbar, dass sie sich für mich als Stipendiatin entschieden hat“, erklärt Anna, die ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchstehen musste, bevor sie dann schließlich am 15. Januar die endgültige Zusage zum Stipendium erhalten hatte. „Da waren große Freude und Partystimmung angesagt.“
Zuvor musste sie aber ihre skeptische Mutter überzeugen, die anfänglich nicht begeistert von den Plänen ihrer Tochter war.
Angefangen hatte alles, so berichtet die Sterkraderin in der Schulkantine, im vergangenen Schuhjahr. „Ich saß mit Freundinnen beim Essen zusammen und dort lagen Kataloge, die Schülerstipendien bewarben, aus.“ Anna blätterte darin und wurde neugierig. Nein, viel mehr geriet sie ins Schwärmen, gesteht die 15-Jährige. Kurze Zeit später sprach sie ihre Englisch-Lehrerin auf Möglichkeiten für Schülerprogramme an US-amerikanischen Schule an. Anna wurde das PPP ans Herz gelegt und sie bewarb sich prompt. Mit Erfolg.
Selbsterfahrung und Lernen
Sie wird von August bis Juni 2017 in einer Gastfamilie wohnen, die Highschool besuchen und auch bestimmt das eine oder andere Mal die Landesgrenzen verlassen. „Mein Plan ist es, auch einmal nach Kanada zu reisen.“ Nach Deutschland heim kommen wird Anna aber definitiv in ihrer zehnmonatigen Zeit nicht. Heimweh ist für sie kein Thema. „Wenn ich zu sehr an Familie und Heimat denken muss, dann lenke ich mich einfach ab. Ich denke, die Gastfamilie wird mich sehr lieb aufnehmen und mir keinen Grund geben, Heimweh zu bekommen.“
Zu Weihnachten erwartet sie ihre Familie in den Staaten. „Meine Mutter und meine Schwester wollen mich besuchen kommen.“
Für Anna Hundertmark, die gerne reist und die Tage bis zur Ausreise herunter zählt, stehen Selbsterfahrung und Lernen an erster Stelle. Auslandsaufenthalte sind da natürlich der beste Weg, selbstständig und unabhängig zu werden und sich in einer fremden, oftmals nicht leichten Umgebung zurecht zu finden. Diesen Eindruck hat auch Politikerin Marie-Luise Dött von ihrem „Patenkind“. „Ich bin überzeugt, dass Anna ihren Weg machen wird. Sie ist sehr selbstständig für ihr noch junges Alter.“