Sie haben 2011 einen Schlaganfall erlitten, sind aber wieder genesen. Was ging in Ihnen vor, als Sie kürzlich vom Hirnschlag-Tod Ihres Kollegen Roger Cicero hörten?

Wir waren alle geschockt, vor allem unser Gitarrist Ulrich Rode. Der hatte seit Jahren auch in Rogers Band Gitarre gespielt. Dabei hatte es Roger doch genau richtig gemacht: Er hat sich nach einem Burnout mal eine richtige Auszeit genommen, hat seine Tournee verschoben. Ich weiß, dass viele im Musikerkreis dachten: Endlich macht das mal einer! Aber so ist das nun mal: Eine Garantie aufs Leben hat kein Mensch.

Ihr neues Album und die Tour heißen „Lebenslänglich“. Wollen Sie tatsächlich so lang weitermachen?

Ich hätte nix dagegen. Wäre doch auch mal nett, irgendwann nur noch im Sitzen zu spielen (lacht). Ich habe ein Konzert von B.B. King erlebt, da war der schon weit über 80. Es war großartig – wie er gespielt hat, aber auch, wie er mit den Damen, die vor der Bühne standen, noch herumgeschäkert hat.

Sie sind ein bekennender Stones-Fan. Die rufen für ein Ticket bis 300 Euro auf. Machen solche Mondpreise nicht das Geschäft kaputt?

Es ist der Wahnsinn, aber wenn die Nachfrage nun mal da ist. Mick Jagger ist halt ein Geschäftsmann. Er ruft die Preise auf und die Leute kommen. Wir versuchen bei unseren Konzerten möglichst preisgünstig zu bleiben. Ich habe neulich eine Karte von einem meiner ersten Auftritte in einer Kölner Kneipe gefunden. Der Eintritt damals: drei Mark.

Wie blicken Sie auf die vergangenen 40 Jahre zurück?

Am Anfang waren wir nur eine Runkel-Truppe aus der Kölner Südstadt. Wir haben im Wiegehäuschen eines Kalk-Sandstein-Werks geprobt, das dem Vater unseres damaligen Gitarristen gehörte. Das ist lange her. Aus unserer heutigen Besetzung könnten alle vom Können her auch in der Band von Bruce Springsteen spielen.