Welche Inszenierungen werden gut besucht, welche eher weniger? Die Auslastung des Oberhausener Theaters kam in der Kulturausschuss-Sitzung zur Sprache.
Zu der durchschnittlichen Belegung von 71,9 Prozent der Plätze im Malersaal und im Großen Haus (Zeitraum: 1.8. 2015 bis 29.2. 2016) sagte Manfred Flore, SPD-Sprecher im Ausschuss: „Wir sind zufrieden, aber da ist noch Luft nach oben.“
Der Intendant sieht das ähnlich, hatte aber Erklärungsbedarf zu den Angaben in der Verwaltungsvorlage: „Die Schöne und das Biest“, mit einer Auslastung von nur 37,7 Prozent aufgelistet als weniger erfolgreiche Aufführung im Großen Haus, sei als Malersaal-Produktion gedacht und dort fast immer ausverkauft. Mit einer Platznutzung von 98,2 Prozent ist die Familien-Aufführung im Kleinen Haus sogar erfolgreichstes Stück. Im Großen Haus laufen „Moi non plus“ und „Taxigeschichten“ überdurchschnittlich gut.
Zum Schlusslicht, „Die Schutzbefohlenen“ im Großen Haus (26,6 Prozent) sagte Peter Carp klipp und klar: „Das ist eine Schande, ein Stück des Jahres läuft in Oberhausen nicht.“ Das Desinteresse des Publikums sei ihm völlig unverständlich. „In Bochum kommt’s auf den Spielplan und wir trauen uns nicht mehr, es zu aktivieren.“ Auch Flores Vermutung, viele Leute seien des Themas Flüchtlinge überdrüssig, ließ Carp so nicht gelten. „Wenn sie in der Theater-Bar ihre Geschichten erzählen, kommen die Leute.“
Kulturdezernent Apostolos Tsalastras gab zu bedenken, dass Stücke, die Wiederaufnahmen im Spielplan seien, es immer schwer hätten, „weil viele Theater-Besucher sie schon gesehen haben“.