Oberhausen. . Denkmalgeschützte Siedlung soll von Wohnungsbauförderung profitieren. Vertreter des Landes waren bereits vor Ort. Planungsdezernentin zuversichtlich.

Die Siedlung Gustavstraße, die ab den 1890er Jahren für die Arbeiter der nahe gelegenen Zinkfabrik Altenberg errichtet wurde, soll mit Hilfe von Landesmitteln saniert werden. Wie die zuständige Planungsdezernentin Sabine Lauxen erklärt, befinde sich die Stadt in guten und konstruktiven Gesprächen. „Es waren bereits Vertreter des Landes vor Ort, um sich die Siedlung anzuschauen.“ Infrage käme etwa eine finanzielle Unterstützung über die Wohnungsbauförderung.

Für die Zinkfabrik, die heute ein Standort des Rheinischen Industriemuseums ist, sowie den Altenbergpark haben die Verwaltung und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) unter dem Titel „Brückenschlag“ einiges vor. Durch eine Sanierung und Modernisierung sollen zum einen die früheren Werkshallen der Fabrik gesichert werden, durch eine Umgestaltung des Bereichs zum anderen eine neue Wegeverbindung in Richtung des Hauptbahnhofs entstehen.

Profitieren soll in diesem Zusammenhang auch die Siedlung Gustavstraße. „Wir haben die Siedlung unter anderem in das Integrierte Handlungskonzept Lirich einbezogen“, so Lauxen. In der Vergangenheit scheiterte eine Sanierung der Siedlung an den fehlenden finanziellen Mitteln der Stadt.

Die eineinhalbgeschossigen Backsteinhäuser mit Satteldach und vielfach verputzter und verbretterter Wetterseite haben bereits mehr als 120 Jahre auf dem Buckel: Ab dem Jahr 1892 wurden die gradlinig aufgereihten, freistehenden Siedlungshäuser im Bereich der Gustav- und Werner­straße errichtet. Die Häuser orientieren sich dabei ausnahmslos am so genannten Kreuzgrundriss. Dieser ermöglichte die Unterbringung von jeweils vier Arbeiterfamilien mit jeweils eigenem Zugang in ein Haus – diese Bauweise ist etwa auch in der Siedlung Eisenheim oder der Siedlung Stemmersberg vorzufinden.

Bürger setzten sich für Erhalt ein

1978 ging die Siedlung zusammen mit dem Betriebsgelände an die Stadt Oberhausen über. Eine Bürgerinitiative setzte sich für den Erhalt ein, als diese 1980 abgerissen werden sollte. Sie wurde 1985 unter Denkmalschutz gestellt.

Um die Geschichte des Ortes zu erhalten und weiterhin erlebbar zu machen, soll ein Haus der Siedlung als Musterhaus erhalten bleiben. „Dieses Musterhaus wird in seinen historischen Zustand versetzt“, berichtet die Planungsdezernentin. Unklar ist weiterhin, wann es Gewissheit über die Landesförderung geben wird. Lauxen hofft, bald Positives berichten zu können.