Stadtmitte..


Wenn Bürger über Oberhausens Alte Mitte diskutieren, passiert’s immer wieder: Alt eingesessene Bewohner bedauern deren Niedergang, „Neulinge“ sagen: „So schlimm ist es doch gar nicht.“ „Durchaus Potenzial“ für die Innenstadt sieht auch die neue City-Managerin Astrid Schöpker und hinterließ mit dieser Einschätzung im Gespräch mit Lesern im Café Bauer die übliche Skepsis bei den Teilnehmern der Runde.

Erstaunt über die Vielfalt

Den oberen Teil der Marktstraße, wo sich auch das Stadtteilbüro befindet, wo man sie antreffen und erreichen kann, sieht sie allerdings weniger als Einkaufsmeile denn als Wohnquartier und Standort für Dienstleister. Der untere Teil hingegen sei, wegen der vielen Fachgeschäfte – „20 bis 25 sind es bestimmt“ – besser als sein Ruf. „Ich war erstaunt über die Vielfalt“, beschreibt sie ihren ersten Eindruck.

„Zumindest gefühlt steht jedes zweite Ladenlokal leer“, ist hingegen die Meinung derer, die sich noch an die Blütezeit der City in den 70er und 80er Jahren erinnern. Aus dieser Zeit stammen, da waren sich die Citymanagerin und Alt-Oberhausener einig, noch die Mietpreisvorstellungen von Eigentümern von Ladenlokalen „oder von deren Kindern und Enkeln, die längst Eigentum auf Mallorca haben“, wie ein Teilnehmer es ausdrückte. Umso wichtiger und eine ihrer vornehmsten Aufgaben sei es, mit genau denen ins Gespräch zu kommen, sagte die studierte Stadtplanerin.

Seit Oktober arbeitet Astrid Schöpker in Oberhausen, konnte sich zunächst noch unter Anleitung ihres Vorgängers Franz Muckel einarbeiten. Seit Jahresbeginn ist sie allein verantwortlich.

Allerdings eher für die Belebung der City durch beispielsweise neue Veranstaltungsformate, die bestenfalls auch Leute aus den Nachbarstädten interessieren sollen, als für das Müllproblem, das zur Sprache kam. Zu viele Mitbürger hätten keine Ahnung von Mülltrennung oder vom Umgang mit Papier- und Glas- oder Altkleider-Containern, wurde beklagt. „Das gehört nicht zu meinen Aufgaben, da kann ich nur versuchen, zu vermitteln“, sagte Schöpker. Herumgesprochen hat sich ihr Vorhaben, einen Abendmarkt auf dem Saporishja-Platz stattfinden zu lassen, „an jedem zweiten Donnerstag im Monat“. Die neue City-Managerin verschwieg allerdings nicht, dass es noch bürokratische Hürden zu überspringen gilt, bis es endlich so weit ist.

Auch, ob sie denn nun in Oberhausen wohne, interessierte. Schöpker dazu: „Mein Vertrag ist befristet, die Entscheidung, ob ich mein soziales Umfeld in Dortmund aufgeben werde, hat noch Zeit.“