Bei der Oberhausener Berufsfeuerwehr stehen die Zeichen auf Umschwung. Als die Arbeitszeit von 54 Stunden auf 48 Wochenstunden umgestellt wurde, hätte die Stadt gut reagiert und sofort mehr Feuerwehrleute eingestellt, lobt Thorsten Wiemes. Der Hauptbrandmeister ist Verdi-Mitglied und sitzt im Personalrat. Jetzt, sagt er, werde erneut mehr Personal benötigt. „Eine Stelle sind bei uns derzeit 4,8 Menschen wegen des Schichtdienstes, daraus müssen 5,2 werden.“ Der Grund: Das Berufsbild des Rettungsassistenten wurde durch den Notfall-Sanitäter ersetzt. „Die Ausbildung ist aufwendiger“, sagt Wiemes. Alle Kollegen müssten sie nachholen und fehlten dann im Brandschutz.

16 Azubis für 2017

Nachdem für dieses Jahr gar keine Auszubildenden eingestellt wurden, dürfen deshalb zum 1. Oktober 16 Brandmeisteranwärter bei der Feuerwehr anfangen. 219 Einsatzbeamte gibt es und 302 Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, sagt Wiemes. Die Feuerwehr habe zwar in den vergangenen Jahren immer mehr Personal erhalten, allerdings seien auch die Einsätze im Rettungsdienst deutlich angestiegen, teils weil die Bevölkerung älter werde, teils weil die Leute nicht mehr so große Hemmungen hätten, den Rettungswagen zu rufen.

Mit dem Mehr an Personal ist schon der nächste Punkt angesprochen, um den sich die Gewerkschaft kümmern muss. „Die Sterkrader Wache wurde 1996 gebaut für 80 Beamte, mittlerweile arbeiten dort über 100“, sagt Wiemes. In der Hauptwache an der Brücktorstraße sei es ähnlich.

Außerdem arbeiteten mittlerweile auch Frauen bei der Feuerwehr, die ihre eigenen Bereiche bräuchten. Wichtig seien auch Veränderungen der Leitstellen. Das hinge auch mit rechtlichen Vorgaben zusammen. „Die Technik hat sich geändert“, sagt Thorsten Wiemes. So gebe es ge­naue Vorgaben, wo im Raum der Server zu stehen habe.

Und wie sieht es mit der Schnelligkeit der Feuerwehr aus? „Die Empfehlung im Brandschutz ist, acht Minuten nach der Alarmierung mit zehn Einsatzkräften vor Ort zu sein und fünf Minuten später mit weiteren sechs Leuten“, erklärt Wiemes. Im Rettungsdienst gebe es die Richtlinie von acht bzw. zwölf Minuten im ländlichen Raum. Zu 90 Prozent müsse man die erreichen.