Oberhausen.. Sie träumen vom geselligen Leben im Alter. Auch Familien sind als Mitstreiter willkommen. Ein Grundstück in Sterkrade kommt in die engere Auswahl.
Miteinander statt nebeneinander: So wollen die Mitglieder des Oberhausener Vereins WohnSinn künftig wohnen. Damit sich ihr Traum vom geselligen Leben im Alter erfüllt, suchen sie weitere Mitstreiter und einen Investor mit Herz. Ein passendes Grundstück könnten sie jetzt gefunden haben.
Alle zwölf Mitglieder (zwischen 50 und 69 Jahren) sind befreundet. „Einige unserer Frauen treffen sich regelmäßig zum Laufen“, erzählt Vorsitzender Martin Warlies. Dabei fiel dieser Satz zum ersten Mal: „Wir sollten zusammenziehen.“ Eine Idee, die nachhallte und nach dem Besuch einer Messe rund ums Thema Wohnen plötzlich Formen annahm.
„Wir waren begeistert, weil wir dort davon hörten, dass es bereits tolle alternative Wohnprojekte gibt“, erzählt Warlies.
Verein gegründet
Experten der WohnBund-Beratung NRW GmbH empfahlen den Oberhausenern einen langen Atem und – einen Verein zu gründen. „Mit rund fünf Jahren von der Idee bis zur Umsetzung sollten wir rechnen“, erinnert sich Vorstandsmitglied Thomas Heß. Und tatsächlich: Die Vereinsgründung liegt bereits knapp zwei Jahre zurück.
Doch es hat sich inzwischen viel getan. Gemeinsam haben sich die Mitglieder andere Wohnprojekte etwa in Hattingen und Dorsten angesehen. Erste Gespräche mit Investoren sind ebenfalls gelaufen.
Ein Investor aus dem Münsterland habe soeben ernsthaftes Interesse bekundet. Ein mögliches Grundstück könnte nun ebenfalls gefunden sein. „Das befindet sich in Sterkrade auf dem Schacht IV-Gelände“, sagt Heß. Das Grundstück gehöre dem Regionalverband Ruhr (RVR). „Aber es soll noch in diesem Januar zur Versteigerung ausgeschrieben werden“, weiß Warlies.
Eine Reihenhausgruppe in L-Form könnten sich die Vereinsmitglieder darauf vorstellen. Mit rund 20 Mietwohnungen zwischen 50 und 100 Quadratmetern. Die Wohnzimmer sollen eine integrierte Küche enthalten. Balkone, Terrassen, große Fenster, Außenrollos seien ebenfalls geplant. Außerdem ein Gemeinschaftshof, ein kleiner Garten für die Hobbygärtner der Gruppe und ein kleines Haus für gemeinsame Treffen und Feiern“, schwärmt Warlies.
Nachbarschaftliche Hilfe
Der eigene Wohnraum sei wichtig, „damit sich jeder einzelne auch zurückziehen kann“. Weitere Mitstreiter sind den Vereinsmitgliedern übrigens herzlich willkommen. „Wir würden uns auch über frischen Wind durch Familien mit Kindern freuen“, versichert Heß.
Ein nachbarschaftliches Miteinander sei geplant und damit ein Ort, an dem sich die Bewohner gegenseitig zur Seite stehen. „Um Pflegeleistungen im Krankheitsfall oder Alter geht es uns aber ausdrücklich nicht. Dies im Vorfeld zu klären, war uns allen sehr wichtig“, betonen Warlies und Heß.
Dem Verein schwebe eher so etwas wie ein kleines Dorf in der Stadt vor, mit gemeinsamen Freizeitaktivitäten, Radausflügen, Boulespielen, gegenseitigen Besuchen. Dabei gelte allerdings immer: „Niemand muss, aber jeder kann mitmachen.“
Energiesparende Bauweise
Die Mitglieder von WohnSinn legen Wert auf eine ökologische und energiesparende Bauweise. Auch eine gute Lärmschutzdämmung zwischen den Wohnungen sei wichtig. Die Warmmiete soll maximal 10 Euro betragen.
Auch die Infrastruktur sollte stimmen, Geschäfte, Ärzte, Apotheken, Schulen und Kindergärten möglichst gut zu erreichen sein. Interessierte Mitstreiter, Grundstücksbesitzer und Investoren können sich unter der Rufnummer 0208/853164 direkt an Martin Warlies wenden.