Oberhausen. Klaus Richter gestaltet die dritte Ausstellung in der neuen Torhaus-Galerie. Zur Vernissage bringt er eine Überraschungs-Performance mit.

Als er noch Kind war, hat er sich gern verrückt verkleidet. Seinem Vater gefiel er in komischen Kostümen. Er fotografierte den Sohn in den schrägen Outfits. Mittlerweile ist Klaus Richter 60 Jahre alt. Clown ist er immer noch gern und häufig. „Man muss es im Leben schaffen, dass man fürs Spielen bezahlt wird“, ist Motto des Düsseldorfer Künstlers, der am Freitag, 29. Januar, in der Galerie im Torhaus 1 in Osterfeld eine Ausstellung eröffnet.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich Richter intensiv mit Clown-Porträts beschäftigt. Indem er sie malte, sprühte, als Skulpturen entstehen ließ oder aus Pappe und Papier zusammensetzte. Schablonen nennt er „mein Spielmaterial“. Durch den Kontakt zur Sprüher-Szene sei er auf die Dose gekommen.

Zeichner, Bildhauer, Performer

Einige Werke hatte der Künstler gestern bereits aus der Verpackung befreit: Clown-Gesichter ganz in Weiß, mehrfarbige Clowns. Eins der Porträts, Trikolore-gemäß koloriert und mit eingearbeiteter Eifelturm-Symbolik garniert, könnte den Namen Frankreich tragen. Das Erstaunliche: Sie wirken sehr plastisch und verändern sich je nach Lichtverhältnissen.

Richter sagt, dass er nicht malen könne. „Ich bin Zeichner, Bildhauer, Performer.“ Ohne Malerei wäre er aber ganz sicher niemals durchs Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie gekommen, die er 1983 als Meisterschüler verließ. Ein multitalentierter und extrem kreativer Vielkönner ist er auf jeden Fall. Sympathisch auch.

Das hat wiederum mit dem Clown zu tun, der es nicht nötig hat, mit seinem Können anzugeben und der so tut, als würde die Kunst ihm eben einfach so passieren. Fast so wie die Missgeschicke, die er auch gern mimt, vorzugsweise mit seinem Partner Reiner Schalowsky, der bei der Eröffnung der Ausstellung im Torhaus übrigens ebenfalls zugegen sein wird. Die Besucher dürfen mit einer Überraschung aus dem Vorführ-Koffer der beiden Clown-Partner rechnen. Was sie vorhaben, verrät Richter natürlich noch nicht. Fotos früherer Vorführungen zeigen allerdings, dass es sich unbedingt lohnen wird, dabei zu sein. Für Getränke und einen Imbiss in der Event-Küche der Galerie sei selbstverständlich gesorgt, verspricht Galeristin Vera Marré Dahms. Richter kennt sie bereits aus Studienzeiten. Die Architektin, die die Kunst fürs Torhaus kuratiert, hatte immer schon Kontakt zur Künstlerszene.

Eine von Richters Spezialitäten sind Clown-Massenproduktionen. „In der Menge, sagt er, „macht man es fast wie eine Meditation.“

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 29. Januar, ab 17.30 Uhr im Torhaus 1, Vestische Straße 45 in Osterfeld.

Zu besichtigen ist sie immer dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung: T. 810 80 44 oder T. 0172-243 13 39. Motto der Ausstellung: „Der Clown darf alles, der Clown muss nichts“.