Biefang/Holten. .

Die Emschergenossenschaft hat das Okay erhalten, den letzten Abschnitt des neuen Abwassertunnels bauen zu dürfen. Das teilt der Wasserwirtschaftsverband mit. Die Genehmigung der Bezirksregierung Münster sowohl für zwei Pumpwerke, die letzten drei Kanal-Kilometer fürs Abwasser und den naturnahen Umbau des bald sauberen Emscherflusses liegt demnach vor. Alle Maßnahmen sind Bestandteile des Großprojekts Emscher-Umbau.

Die ersten Bauaufträge seien bereits vergeben worden, mit den ersten Arbeiten sei schon in Kürze zu rechnen. Wie Bürger beobachtet haben, hat etwa die Rodung der Bäume am Holtener Bruch begonnen. Die Emschergenossenschaft kündigt für Februar einen Bürgerinformationsabend an. Über den Termin werde noch informiert. Aus Biefang heißt es, dass eine Bürger-Info zunächst für Ende Januar angekündigt worden war.

Der gigantische Abwasserkanal Emscher wird über 51 Kilometer von Dortmund bis Dinslaken reichen – Oberhausen ist das letzte Teilstück des Mega-Projekts. Aktuell laufen Kanalarbeiten von Bottrop aus kommend über zehn Kilometer unter dem Stadtgebiet von Oberhausen. Ende 2017 sollen die unterirdisch arbeitenden Maschinen in Biefang ankommen.

In rund 40 Metern Tiefe werden sie in die Baugrube des jetzt genehmigten Pumpwerks nahe der Kurfürstenstraße einfahren. Es habe laut Verband die Funktion, das Abwasser zu heben, damit es über die letzten drei Kilometer ins Klärwerk Emschermündung in Dinslaken fließt. Die Emschergenossenschaft will ihre Arbeiten bis 2020 abschließen.

Der Planfeststellungsbeschluss für den letzten Abschnitt liegt bereits seit 2008 vor. Weil die Emschergenossenschaft ihre Pläne aber an technische Neuerungen angepasst hatte, wurde 2013 eine Planänderung beantragt. Diese ist jetzt genehmigt worden.

Für das Pumpwerk am Holtener Bruch wird eine 43,9 Meter tiefe Baugrube mit einem Innendurchmesser von 45,8 Metern gegraben. Kleiner ist die Baugrube fürs zweite Pumpwerk am Handbach mit einem Innendurchmesser von 8,1 und einer Tiefe von 11,8 Metern. Der Bodenaushub aus den beiden Maßnahmen beträgt rund 90 000 Kubikmeter. Abtransportiert werden soll der Boden über eine provisorische Baustraße und eine Behelfsbrücke in Richtung Oxea. Wohngegenden sollen so entlastet werden.

Mit dem Bau der Behelfsbrücke soll im Februar begonnen werden; bis September 2016 soll sie fertig sein.