Eine Gruppe von 25 bis 30 Personen, die sich selbst als „Bürgerwehr Oberhausen“, beziehungsweise „Bürgerinitiative Oberhausen“ bezeichnet, hat sich am Donnerstagabend zum ersten Mal vor dem Hauptbahnhof getroffen um anschließend von dort über die Marktstraße zu laufen. Es gehe darum, sich für den Schutz der eigenen Familien, Frauen und Kinder und deren Zukunft einsetzen zu wollen, heißt es dazu auf der Facebook-Seite der Initiative. Zuletzt seien Frauen belästigt oder Betrunkene ausgeraubt worden, rechtfertigt die Gruppe ihr Auftreten. Ausländische Mitbürger anzugreifen, sei dagegen nicht das Ziel der Aktion.
Die Polizei war im Vorfeld, etwa von der Initiative „Willkommen in Oberhausen“, über das Treffen informiert worden. Streifenbeamte sowie Zivilpolizisten begleiteten die Personen. „Die Gruppe hat sich ruhig und unauffällig verhalten“, erklärt Polizeisprecher Axel Deitermann. Straftaten seien nicht festgestellt worden.
Beamte vor Ort hatten mit dem Initiator des Treffens eine sogenannte Gefährderansprache durchgeführt. „Es wurde deutlich gemacht, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen sind“, so Deitermann. Gleichzeitig überprüften Polizisten Personalien der Gruppenmitglieder.
Nach dem Treffen auf dem Bahnhofsvorplatz zog die Gruppe, von der sich bereits einige Personen gelöst hatten, weiter in Richtung Innenstadt und über die Marktstraße. Ursprünglich wollte die Gruppe nach Sterkrade ziehen, dazu sei es aber nicht gekommen, so die Polizei. Die Gruppe selbst gibt an, dass weitere Aktionen angedacht seien.
Polizeipräsident Ingolf Möhring hatte unlängst die Bildung von Bürgerwehren kritisch kommentiert: „Der Schutz der Bürger ist Aufgabe der Polizei.“