Die üblichen Umtauschorgien nach Weihnachten gehören weitgehend der Vergangenheit an. Jetzt ist die Zeit, in der die Kunden ihre Geschenk-Gutscheine einlösen.

Pullover zu groß? Schlips zu grell? Buch schon gelesen? Nicht jedes Weihnachtsgeschenk sorgt für helle Begeisterung. Also: Zurück in die Verpackung, rein in den Laden, Umtausch. Was früher zum Ritual der Tage nach dem Fest gehörte, ebbt mehr und mehr ab. „Es wird von Jahr zu Jahr weniger”, konstatiert Michael Stauber, der Chef des City-Kaufhofs: „Die Leute kaufen sehr viel gezielter.”

Die Umtauschorgien zwischen Weihnachten und Neujahr gehören nach Einschätzung Staubers der Vergangenheit an. Sehr viel mehr Kunden starteten statt dessen zum nachweihnachtlichen Einkaufsbummel, bei dem dann Gutscheine oder Gutscheinkarten eingelöst würden. Gutscheine deshalb, weil diese „viel schmuckhafter” seien als Geld. Besonders gefragt waren in seinem Haus am Samstag Artikel rund ums Kind. Stauber: „Dafür greifen die Leute gern in die Tasche.”

„Umgetauscht wurde am Samstag eigentlich sehr wenig”, bestätigt auch Axel Schmiemann von Schmiemann Design. „Dies mag sicherlich auch ein Beleg für die gute Beratung sein. Die Geschenke haben wohl in den meisten Fällen gefallen. Allerdings werden auch immer mehr Gutscheine verschenkt, so dass ein Umtausch nicht mehr notwendig ist.”

Für Gerd Lepges, den Vorsitzenden des Einzelhandelsverbandes, spielen im eigenen Hut- und Schirmladen Umtausch und Gutscheine nur eine untergeordnete Rolle. „Wir sind in einem spezialisierten Bereich, in dem die persönliche Betreuung der Kunden ganz weit oben steht.”

Der Samstag nach Weihnachten - volle Innenstadt, Gutscheine werden eingelöst, Umtausch hat begonnen. Foto: © Tom Thöne / WAZ
Der Samstag nach Weihnachten - volle Innenstadt, Gutscheine werden eingelöst, Umtausch hat begonnen. Foto: © Tom Thöne / WAZ © WAZ

Tag eins der vier Tage zwischen den Jahren verlief in OB unterschiedlich. Erneut starker Andrang im CentrO, ruhiger ging es in der City zu: „ „Mit knapp 20 000 Besuchern entsprach die Passantenfrequenz auf der Marktstraße in etwa der an einem normalen Samstag”, berichtet Citymanager Franz Muckel. „Allerdings haben die Kunden wohl etwas länger geschlafen, denn der stärkere Andrang setzte erst gegen 11 Uhr ein, eine Stunde später als gewöhnlich.”