Oberhausen.. Um den politischen Aufsteiger des Jahres 2014, das Bündnis Oberhausener Bürger, wurde es in Jahr 2015 leise.

Es ging viel schneller als pessimistische Auguren erwartet hatten: Schon nach acht Monaten zersplitterte das mit viel Hoffnung im Juni 2014 mit 8,6 Prozent der Wählerstimmen gestartete Bündnis Oberhausener Bürger (BOB). Nach schweren persönlichen Vorwürfen gegen BOB-Fraktionschef Karl-Heinz Mellis warf das Bündnis die zwei abtrünnigen BOB-Gründungsmitglieder Albert Karschti und Andrea-Cora Walther im Februar 2015 aus der Fraktion. Die Gründe dafür reichten von Mobbing bis zur Rufschädigung der Wählergemeinschaft. Zuvor hatten die beiden in Interviews die Zusammenarbeit mit Mellis aufgekündigt, waren dann aber doch nicht selbst aus der fünfköpfigen Fraktion ausgetreten.

Nach ihrem Ausschluss hoben Karschti und Walther die Ratsgruppe und Wählergemeinschaft Bürgerliste Oberhausen aus der Taufe. Dass bei all dem Gezeter es durchaus auch um Geld gegangen ist, ist nicht unwahrscheinlich. Jedenfalls gab es schon in der BOB-Fraktion zwischen Karschti und der Führung Streit um Abrechnung von Bewirtschaftungskosten.

Die BOB-Spaltung sorgte für einen erheblichen Finanzvorteil für die neue Bürgerliste: Wie die FDP-Gruppe erhält die zweiköpfige Gruppe der Bürgerliste im Rat satte 130.000 Euro aus der Steuerkasse. Die BOB-Fraktion, jetzt nur dreiköpfig, verlor nur 4000 Euro und erhält immer noch fast 150.000 Euro für ihre politische Arbeit.

Die peinlichen Querelen sorgten dafür, dass die im Ratswahlkampf so lautstarke BOB-Wählergemeinschaft sehr still wurde – und auch bisher 2015 nicht mehr politisch besonders aufgefallen ist. Zuletzt griffen die Grünen und die SPD die BOB-Fraktion an, weil ausgerechnet im 25-köpfigen Bürgerbeteiligungs-Arbeitskreis auf zwei der neun für einfache Bürger reservierten Plätze BOB-Mitglieder sitzen.