Oberhausen. Zwei Alpakas ziehen in das Tiergehege im Kaisergarten ein. Die einzigen Kamele in ganz Oberhausen sind auch für Therapiezwecke gedacht.
Sie sind klein, wuschig und weiß mit einem schwarzen Gesicht: Die Walisischen Schwarznasenschafe nennen seit drei Wochen das Tiergehege im Kaisergartenihr neues Zuhause. Nun bekommen sie Gesellschaft. Pünktlich zum Weihnachtsfest sind die Alpakas angekommen, die sich ab sofort mit den Hausschafen das Gehege teilen werden.
Chewbacca und Han Solo kommen in diesem Fall nicht aus einem Science-Fiction Film, der derzeit die Kinokassen klingeln lässt, sondern aus Ostfriesland. Die beiden Hengste sind vier Jahre alt und werden sich schnell wohl in Oberhausen fühlen, meint Dr. Annette Perry, Leiterin des Tiergeheges: „Sie brauchen Unterstellmöglichkeiten und einen weichen Bodenbelag. Das haben wir alles für sie hergerichtet, damit sie sich schnell heimisch fühlen.“
Alpakas stammen ursprünglich aus den südamerikanischen Anden und sind bergiges Terrain gewohnt. Sie zählen zwar zu den Kamelen, wurden aber als Haustierart gezüchtet und gehalten. „Im Zuge der Umgestaltung des Erlebnisbauernhofes halten wir eine Vielfalt von Haustierrassen“, erklärt Dr. Perrey. „Die Alpakas, gelten sie auch nicht als typisch deutsche Haustierrasse, passen da gut hinein.“ Die Schwierigkeit besteht laut der Biologin nun darin, Chewbacca und Han Solo zu vergesellschaften. Die Tiere kennen nur Alpakas. Sie seien in einer Gruppe aufgewachsen und müssten sich langsam an andere Tierarten gewöhnen, erklärt Perrey.
Dass es dabei zu Problemen kommen wird, denkt Annette Perrey nicht. „Alpakas sind ruhige und freundliche Tiere. Das wird schon klappen.“ Die Kleinkamele sind nicht nur eine neue Attraktion des Tiergeheges, sondern auch für die Zukunft als fester Bestandteil der Naturerlebnisschule eingeplant. „Alpakas wurden früher ausschließlich als Nutz- und Tragetiere gehalten. Ihre Wolle wurde, ähnlich wie bei den Schafen, für Kleidung verwendet“, erklärt Annette Perrey.
„Mittlerweile wurden die Tiere auch für Therapiezwecke entdeckt.“ Ihre ruhige Art und die Geduld, die man bei den Kleinkamelen aufbringen muss, eigne sich gut für tiergestützte Therapien. „Verhaltensauffällige Kinder können mit den Alpakas Distanz und Nähe erlernen. Das wollen wir auch mit ins Programm aufnehmen und weitere Angebote bilden.“
Das ist allerdings erst im Laufe des kommenden Jahres geplant. Fürs Erste sollen die Tiere in Ruhe ankommen und sich an die neuen Pfleger gewöhnen. Da sie ständig im Außengehege unterwegs sind, werden auch Besucher, die die Festtage für einen Spaziergang durch das Tiergehege nutzen wollen, die neuen Tiere bestaunen können. Immerhin sind es ja die einzigen Kamele in ganz Oberhausen. Und auch die Walisischen Schwarznasenschafe würden sich über einen Besuch freuen. Denn sie sind ja schon putzig anzusehen mit ihrer weißen Wolle und dem schwarzen Gesicht.