Oberhausen. Regisseur und Schauspieler Eike Weinreich löst sein Versprechen ein. Theater-Ensemble-Mitglieder sind auf der Leinwand zu sehen.
Für einen Kurzfilm etwas zu lang und für einen Langfilm etwas zu kurz ist der Film „weiter“ von Eike Weinreich, dem Oberhausener Theater-Publikum bekannt als Mitglied des Ensembles, der aber mittlerweile auch Film-Regie in Hamburg studiert. Für „weiter“ schrieb er das Drehbuch und spielt auch selbst eine der beteiligten Personen. Kameramann ist Alexej Hermann.
Die anderen Darsteller sind die Noch- und ehemaligen Mitglieder des Oberhausener Theater-Ensembles Angela Falkenhan, Martin Hohner, Nora Buzalka und Lily Sykes, die als Theater-Regisseurin mit mehreren Inszenierungen beim Oberhausener Publikum für Aufsehen sorgte. Auf der Leinwand sahen sich bis auf Weinreich selbst alle zum ersten Mal, empfehlen sich jedoch in „weiter“ für weitere Filmrollen. Im Sommer 2013 in Ungarn gedreht, fand nun die den Oberhausener Sponsoren versprochene Filmpremiere in der Lichtburg statt. Die Akteure waren anwesend und erhielten viel Beifall für ihre Leistungen.
Der Film ist ein Porträt der Generation um die 30. Drei junge Frauen und zwei junge Männer, die sich von früher kannten, machen Urlaub in einem Dorf am See. Es ist Sommer und es ist heiß, weshalb sich viele Szenen im und am Wasser abspielen. Man hängt ab, raucht, trinkt, hat sich im Grunde nicht besonders viel zu sagen. So unterschiedlich die Lebenseinstellungen sein mögen, gewisse Zweifel an dem was man tut oder vorhat zu tun, hegen alle. Besonders arm oder reich, besonders auffällig oder mit einer extremen Eigenarten bedacht wird auch keiner. Sie gehören nicht zu denen mit Aussicht auf Top-Gehälter, aber sie scheinen klar zu kommen und gebildet zu sein. Weil auf einen Spannungsbogen verzichtet wird, plätschert der Urlaub so dahin. Es ist alles viel zu normal. Der Zuschauer fragt sich, warum er den Leuten beim Urlauben zuschauen soll.
Witzige Wortwechsel gibt’s schon, Lacher im Publikum. Doch die Lust, mit anderen Langeweile zu teilen, lässt nach spätestens 20 Minuten nach. Künstlerisch überzeugt „weiter“ musikalisch und mit schönen Bildern, mit gelungenen Rückblenden und Verfremdungen.