Oberhausen. . Carsten Walden hat seinen neuen Foto-Kalender aufgelegt. Die 2016er Ausgabe zeigt zwölf fotogene Nachtstücke, das liebste Metier des 47-Jährigen.

Fotografieren kann heute jeder? Klar, man muss nur Tag und Nacht mit Stativ und Kamera unterwegs sein – und noch dazu tapfer die eigene Bettschwere überwinden, wenn eines Dezember-„Morgens“ um 4 Uhr früh ein selten dichtes Schneetreiben die Stadt weißt. Carsten Walden schafft das – und schuf während seiner Fahrt durch die stille Nacht das Dezember-Blatt für die neueste Ausgabe des „SOh! schön ist Oberhausen“-Kalenders. Den gibt’s jetzt druckfrisch für 14,95 Euro in Buchhandlungen und bei der Tourismus-Info.

Wenn die Farben intensiv leuchten

Dramatisch fahl leuchtet der Himmel des in einem Jahr aufzuschlagenden Blattes mit dem Christbaum-geschmückten Hauptbahnhof. „Eigentlich war ich hundemüde“, erinnert sich Carsten Walden. Aber die Aussicht auf schöne Schnee-Motive in seiner Stadt hielt den 47-Jährigen wach: Sie sind bei vielen Kunden des freischaffenden Fotografen gefragt – und für sein Archiv entsprechend kostbar.

„Nachtschicht 2016“ heißt der aktuelle Kalender, den Walden wieder mit seinen bewährten Partnern von Tourismus und Marketing sowie der Agentur Contact aufgelegt hat. Einen gänzlich nachtschwarzen Himmel zeigen allerdings nur drei Motive.

Denn der Fotograf liebt die „blaue Stunde“ – weil die Farben dann bei entsprechend langer Belichtungszeit besonders intensiv leuchten. Dieses prächtige Foto-Licht währt allerdings abends (und frühmorgens) je nach Jahreszeit nur 30 bis 50 Minuten – also nur ein sehr knappes Stündchen. Skandinavier genießen dagegen während ihrer Sommernächte bis zu fünf „blaue Stunden“.

Stimmungsvolle Kunstlicht-Akzente

Die blaue Stunde während der letzten Extraschicht der Industriekultur sorgte für das Titelbild des Kalenders: Den Hof von Schloss Oberhausen fotografierte Carsten Walden aus dem Obergeschoss der Panoramagalerie. Das Bild macht deutlich: Die für ihre neuen LED-Lampen als düster gescholtene Stadt setzt durchaus stimmungsvolle Kunstlicht-Akzente – nicht nur, wenn sich fürs Mai-Blatt das Riesenrad der Sterkrader Fronleichnamskirmes dreht.

Den Lichtbildner freuten auch die während des „Feuerzaubers“ im Olga-Park effektvoll von unten angestrahlten Bäume, überragt vom Förderturm der Zeche Osterfeld. Und das Glitzerding namens „Slinky Springs to Fame“ lässt sogar das für jedes Novemberblatt obligatorische Nebelfoto leuchten. Schließlich hat Carsten Walden die Lichterkette an der zu weitem Schwung ausholdenden Brücke mit Blick für Symmetrie als Spiegelung im Rhein-Herne-Kanal verdoppelt.

Und jetzt, weiß der 47-Jährige, wird’s höchste Zeit, sich schon mal auf ein Thema für die 2017er Ausgabe des „SOh! schön ist Oberhausen“-Kalenders festzulegen. Erst im Blick durch seine Kameras, erzählt Carsten Walden, der passionierte Oberhausener, „habe ich die Stadt noch intensiver kennen- und lieben gelernt.“ Diese Liebe geht durch die Linse.