Lirich. . Stadt informiert in der Kirche St. Katharina. Ehrenamtliche Helfer gesucht. Sorge vor Überfremdung

Bis zu 400 Flüchtlinge wird allein Lirich bis zum Jahresende aufnehmen. Das wären halb so viele, wie noch vor einem Jahr in ganz Oberhausen. Über die aktuelle Situation informierte die Stadtverwaltung am Dienstag rund 50 interessierte Bürger in der Kirche St. Katharina an der Wilms­straße.

Anlass war der Einzug von Flüchtlingen in die Turnhalle an der Eschenstraße. Ende der Woche wird sie mit 100 Personen belegt sein. Das kündigte Frank Bohnes, Leiter des Fachbereichs Soziales, an. Um für den weiteren Zuzug gewappnet zu sein, richtet die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) auch noch die alte Industriehalle Zum Eisenhammer für 200 bis 300 Notplätze her. Dort wurden bisher die Wagen für den Karneval gebaut. Sobald der Flüchtlingszuzug nachlasse, könnten beide Notunterkünfte wieder aufgegeben werden, sagte Sozialdezernentin Elke Münich. Nur: „Nach heutigem Stand brauchen wir sie länger.“ Dabei werden Anfang 2016 auch die zur Zeit im Bau befindlichen Unterkünfte an der Ruhrorter (100 Plätze) und Duisburger Straße (200 Plätze) fertig.

Die Bürger wollten wissen, wie es um das Essen der Flüchtlinge bestellt ist, ob die Männer unter den Bewohnern mit anpacken würden. Sie fragten, inwieweit die Stadt Fördergelder beantragt hat und ob für neue Standorte auch Grundstücke aufgekauft würden. „Wie kann man vor Ort helfen?“, fragte eine Frau. „Warum gibt es so viele Unterkünfte in Lirich?“, fragte ein Mann, der sich vor Überfremdung des Stadtteils fürchtete. Eine Familie, die direkt an der OGM-Halle wohnt, sorgte sich um die Sicherheit ihrer Kinder.

Der Vertreter des DRK antwortete, die Flüchtlinge bekämen mittags eine warme Mahlzeit, morgens und abends ein kaltes Bufett. Helfer seien willkommen. Für Asylsuchende gebe es Ein-Euro-Jobs. Dezernent Jürgen Schmidt kündigte an, bis 2018 bekäme die Stadt für Investitionen 27 Millionen Euro.

Sorge vor Überfremdung

Elke Münich erklärte, wenn sie Liricherin wäre, würde sie sich auch Gedanken wegen der vielen Zuwanderer machen. Aber in Sterkrade liege die Flüchtlingsquote höher als in Lirich. Die Familie an der OGM-Halle beruhigte der DRK-Vertreter damit, es gebe dort künftig ständig Ansprechpartner: tagsüber den Hausmeister und einen DRK-Betreuer, nachts den Sicherheitsdienst. Ein ehrenamtlicher Betreuer von „Lirich ist bunt“ ergänzte: „Es sind Menschen wie Sie und ich.“