Oberhausen. Die Oberhausener Ludwigsgalerie hat ihr Programm für 2016 präsentiert. Darin enthalten sind Pop-Art, große Fotografinnen und Kunst von Otto Waalkes.
Eine Vorschau auf das 2016er Ausstellungs-Programm der Ludwiggalerie: von Pop-Art über große Fotografinnen bis zur bildenden Kunst Otto Waalkes’. „Die Ausstellungen sind wirklich begeisternd“, meinte Marita Wolter, „die Erfolge der Ludwiggalerie deutlich messbar“. Das Lob spendete die neue Vorsitzende des Kulturausschusses, nachdem Christine Vogt das Ausstellungsprogramm 2016 im Schloss Oberhausen den Politikern vorgestellt hatte: von Pop Art über zwei große Fotografinnen bis zu Ottos Ottifanten.
American Pop Art
Der Selbstläufer Pop brachte bei der letzten Warhol-Ausstellung 6000 Kinder und Jugendliche in die Ludwiggalerie. „Der halbe Betrieb brach zusammen“, sagte die Museumsleiterin – und klang dabei kein bisschen verzweifelt.
Vom 24. Januar bis 16. Mai zeigt die Sammlung des Düsseldorfer Rechtsanwaltes Heinz Beck „Meisterwerke massenhaft“: nämlich druckgrafische Pop Art. Mit Auflagenwerken – auch als Multiples – von Roy Lichtenstein über Mel Ramos bis Andy Warhol sind alle großen Namen dabei.
Vom guten Sterben
„Der gute Weg zum Himmel“ erklärt am Beispiel des Tafelbildes „ars bene moriendi“ die Vorstellungen vom „guten Sterben“, wie sie die Menschen und die Kunst des späten Mittelalters prägten. Christine Vogt verspricht für die kleine Ausstellung „kostbare Leihgaben“ und einen wissenschaftlichen Katalog.
Große Fotografinnen
Zu einem Katalog – „wir müssen ihn einfach machen“ – überzeugte die Chefin der Ludwiggalerie auch den Freundeskreis beim Thema Brigitte Kraemer: Die große Fotografin des Ruhrgebiets aus Herne, die vor elf Jahren auch einen Band über das Friedensdorf publizierte, war bisher noch nicht mit einer Museums-Ausstellung gewürdigt worden. Eine Überblicksschau vom 6. März bis 12. Juni soll das nachholen.
Parallel macht das Schloss vom 22. Mai bis 18. September bekannt mit der „Inszenierten Eleganz“ der Modefotografin Regina Relang (1906 - 1989). Die Münchnerin stellte „Mannequins“, wie es damals noch hieß, in ihren großen Roben in die Ruinenlandschaften der Nachkriegs-Städte. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Stadtmuseum erschließt Volontärin Gesine Emmerich der Ludwiggalerie das Neuland der Modefotografie.
Ostfriesische Pop-Parodien
Last, not least, tröten vom 25. September bis 15. Januar 2017 die Ottifanten. Immerhin hatte Otto Waalkes „ganz ordentlich“, wie Christine Vogt sagt, an Hamburgs Hochschule für bildende Künste studiert – und blieb mit seinen selbst gezeichneten und collagierten Plattenhüllen, mit den Otto-Büchern und Animationsfilmen stets der bildenden Kunst verbunden.
Tat sich Emdens zweiter großer Sohn Henri Nannen als Kunstmäzen hervor, so betätigt sich der inzwischen 67-jährige Kalauer-König Otto inzwischen als Pop-Art-Parodist – und lässt Ottifanten in kalifornische Pools a la David Hockney plumpsen. Die Frage „Das ist doch keine Kunst?“ sollte sich da wirklich nicht mehr stellen.