Mit einem Traumergebnis nominierte der SPD-Unterbezirksparteitag Klaus Wehling als OB-Kandidaten.
Knapp sieben Monate vor der Kommunalwahl zeigt sich die SPD betont geschlossen. Auf dem Unterbezirks-Parteitag gestern Abend im RIM schickten die Delegierten OB Klaus Wehling mit 98,71 % der Stimmen ins Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters. Ähnlich riesig war auch der Vertrauensvorschuss für Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz, die auf 96,77 % kam.
Bei der Gelegenheit nominierten die Sozialdemokraten gleich die drei Bezirksbürgermeister Josef Loege (Alt-Oberhausen), Dieter Janßen (Sterkrade) und Karl-Heinz Pflugbeil (Osterfeld) als Kandidaten für eine weitere Wahlperiode. Loege und Janßen erhielten jeweils 87,10 %, Pflugbeil 89,03 %. Gut leben mit seinem Abschneiden kann auch Fraktionschef Wolfgang Große Brömer, der 85,81 % erhielt.
Den Grundstein für sein Traumergebnis legte Wehling mit einer kämpferischen Rede, in der er der Landesregierung vorwarf, nicht nur finanzielle, sondern auch parteipolitische Vorbehalte gegen Oberhausen zu hegen. Die Regierung Rüttgers habe nicht nur das O-Vision-Projekt zerstört, sondern auch viele andere Förderanträge aus OB abgelehnt. So seien Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf wie Lirich und die City von Alt-OB von den Fördertöpfen des Landes abgeschnitten. „Der Gipfel wäre”, so Wehling, „wenn wir als einzige Kommune von 53 keine Förderung im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 bekämen. Das wäre ein Skandal besonderer Güte”. Seinen CDU-Gegenkandidaten Dirk Buttler erwähnte er im RIM mit keinem Wort. Statt dessen verwies er auf eine aus seiner Sicht eindrucksvolle Wirtschaftsbilanz als OB und gab das Wahlziel vor: „Im nächsten Jahr wollen wir erneut alle Wahlkreise gewinnen.”
Zu Beginn des Parteitages war Fraktionschef Wolfgang Große Brömer auf die Ereignisse in Hessen eingegangen. Das Verhalten der Abweichler habe er als Hohn empfunden: „Warum gibt man dann nicht sein Mandat zurück?”
Ein positives Fazit zog Große Brömer mit Blick auf die beiden Demos gegen das Spardiktat: „Wir haben Bewegung erzeugt und eine Reaktion erhalten”. Immerhin dürften die angehenden Erzieherinnen ihr Anerkennungsjahr absolvieren. Doch die Stadt müsse trotz des Verbotes aus Düsseldorf auch in anderen Bereichen ausbilden: „Das ist eine generelle Zukunftsfrage und ein Prüfstein für die Jugendlichen in dieser Stadt.”