Am 31. Dezember endet ein soziales Projekt, das seit 27 Jahren Menschen hilft: Der Verein Flickwerk löst sich zum Jahresende auf. Dies ist auch das Aus für das Sozialkaufhaus Möbellager an der Duisburger Straße, für den Stöber-Laden an der Alten Heid sowie für die angebotenen Wohnungsauflösungen, Haushalts-, Garten- und Renovierungsdienste – wenn sich nicht doch noch jemand findet, der die Arbeit fortsetzt.

„Es gibt einfach zu wenige Menschen, die das Projekt ehrenamtlich begleiten“, bedauert Marianne Leßmann, die zu den Vereinsgründern zählt. „Unsere Mitglieder sind inzwischen alt geworden, weggezogen oder verstorben.“

Acht Festangestellte

Acht Festangestellte, von denen zwei nun in Rente gehen werden, zwölf geringfügig Beschäftigte und einige Ein-Euro-Jobber gehören zur Belegschaft. Doch es brauche Ehrenamtler, die organisieren, leiten, die auf Einnahmen und Ausgaben achten. „Man muss Vieles im Blick haben und das macht eben Arbeit“, sagt Vereinsmitglied Ingrid Schnug.

Der Verein stand schon einmal vor zwei Jahren auf der Kippe. Als damals die Auflösung bereits beschlossen war und die Mitarbeiter ihre Kündigung erhalten hatten, fassten die Beschäftigten einen Entschluss: Sie wollten unbedingt weitermachen. Die Lösung: Aus dem Verein sollte eine gemeinnützige Genossenschaft werden. Zwar gab es etliche Interessenten, die einen Genossenschaftsanteil kaufen wollten, doch das Interesse, sich ehrenamtlich zu engagieren, hielt sich in Grenzen.

Die Hoffnung, dass das Diakoniewerk Duisburg Möbellager und handwerkliche Dienste übernehmen würde, zerschlug sich. „Das Diakonische Werk Oberhausen akzeptierte das nicht“, gibt Leßmann an.

„Das stimmt so nicht“, sagt dagegen dessen Leiter Reinhard Harfst. „Wir haben Kontakt zur Diakonie Duisburg aufgenommen, da wir das Möbellager selbst nicht betreiben können. Die Duisburger hätten es aber nur übernommen, wenn sie es in einem Gesamtpaket weitere soziale Dienste in Oberhausen betreiben könnten. Diese werden aber bereits durch hiesige Träger erfüllt.“ Das Angebot, sich mit einem Träger in Mülheim in Verbindung zu setzen, der kein solches Gesamtpaket im Auge hat, habe Flickwerk nicht angenommen.

Leßmann und ihre Mitstreiter glauben kaum noch an eine Anschlusslösung. „Es tut einem Leid um das, was hier gewachsen ist, aber es ist wohl nicht zu ändern.“