Oberhausen. . Die Not, Asylsuchende unterzubringen, wird immer größer. Jetzt nimmt die Stadt Großimmobilien unter die Lupe.

Händeringend suchen die Verantwortlichen der Stadt nach neuen Gebäuden und Plätzen, um die steigende Anzahl von Flüchtlingen un­terzubringen. 2016 sollen dafür auch größere Immobilien geprüft werden, die nicht in städtischer Hand sind. Beispielhaft werden im Rathaus etwa die leeren Räume der alten Hauptpost genannt, die seit über zehn Jahren bis auf Postfiliale und Kreativbüros ungenutzt sind.

In Oberhausen leben über 2540 Flüchtlinge. Nach aktuellen Prognosen geht das Sozialamt davon aus, dass die Bezirksregierung Arnsberg der Stadt bis Jahresende wöchentlich bis zu 100 weitere Asylsuchende zuweisen könnte. Weil die kommunalen Heime bereits nahezu voll sind, haben sich die Spitzen der Stadt sowie aller Fraktionen und Gruppen im Rat vor zwei Tagen auf ein Sofortprogramm geeinigt. Damit sollen bis Ende Dezember weitere 670 Plätze geschaffen werden.

Private Bestandsimmobilien umnutzen

Auch 2016 wird die Suche nach neuen Unterkünften weitergehen. Zwar sollen im Januar und Februar drei neue Flüchtlingsheime mit insgesamt 400 Plätzen in Lirich und Osterfeld in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus will die Stadt aber auch ungewöhnliche Un­terbringungsmöglichkeiten prüfen lassen. „Dazu zählen Traglufthallen oder Holzhäuser“, wie sie zuletzt in Düsseldorf und in Mülheim/Ruhr geschaffen wurden. Ungenutzte Sportplätze in Alt-Oberhausen und in Klosterhardt sollen nach Informationen dieser Zeitung in der Diskussion sein.

Auch größere Bestandsimmobilien in privater Hand will die Stadt umnutzen. Als einziges konkretes Beispiel benennt die Verwaltung die alte Hauptpost. Vor mehr als zehn Jahren hat die Post ihre Büros in der denkmalgeschützten Hauptpost geräumt. 2011 haben Kreative einen Teil der Büros in der ersten und zweiten Etage bezogen.

Stadt sucht nach Flächen und Bauherren

Flüchtlinge in DeutschlandOffenbar bietet das rund 5000 Quadratmeter große Gebäude aber genügend Platz, um dort zudem Flüchtlinge unterzubringen. Vor zwei Monaten soll es nach Auskunft des Post-Eigentümers ein Gespräch mit der Stadt gegeben haben.

Zuletzt sucht die Stadt nach Flächen und Bauherren, um speziell geförderten sozialen Wohnungsbau für Flüchtlinge zu schaffen. Dies soll mit den Genossenschaften und mit großen Immobiliengesellschaften abgestimmt werden.