Chemie, da rumpfen viele voreilig die Nase. Wer weiß schon, dass im Oxea Werk Ruhrchemie Basisprodukte hergestellt werden, die auch in edlen Parfüms wie Chanel No. 5" Verwendung finden.
Ein Parfüm wirkt wie ein kleines Kunstwerk. Es entführt in eine sinnliche Welt, weckt und umhüllt mit Emotionen, verzaubert ein Gesicht und legt ein Lächeln auf das Antlitz.
An solch' schmeichelhafte Beschreibung werden die Mitarbeiter des Oxea Werks Ruhrchemie keinen einzigen Gedanken verschwenden, wenn sie ihrem Tagwerk in der Holtener Produktionsanlage nachgehen.
Chemie, da rümpfen viele voreilig die Nase. Wer weiß schon, dass so manches Basisprodukt für die feinen Düfte dieser Welt in schnöden Produktionsanlagen der chemischen Industrie entsteht.
Aldehyde heißen die entsprechenden Basiskomponenten, die von Parfümeuren am Ende der Produktionskette zusammen mit vielen anderen Rohstoffen zu den kostbaren Wässerchen komponiert werden. Dr. Christoph Balzarek, als Manager unter dem Oxea-Motto „Value Creation in Chemicals” in Holten Mann vom Fach, verblüfft mit der Aussage: „Wir liefern zwar nur an die Riechstoff-Firmen zur Weiterverarbeitung, dabei handelt es sich jedoch auch um Substanzen, die beispielsweise in dem legendären Duft ,Chanel No. 5' enthalten sind.”
Bis Ende des 19. Jahrhunderts basierten die Parfüms auf natürlichen Grundstoffen wie Lavendel, Oleander, Jasmin, Rosen und Moschus.
Ein Näschen für die Aldehyde hatten die Parfümeure erst zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Die entsprechenden Richtungen kamen in der Natur nicht vor. Gleichwohl flossen sie immer stärker in die Duft-Kompositionen u.a. der Kosmetik-Firmen ein.
Aus den Aldehyden werden Derivate gefertigt. Die Säuren, darunter so Stink-Stoffe wie die Buttersäure, werden von den Riechstoff-Firmen wie beispielsweise Symrise (Holzminden) zu speziellen Ester-Produkten veredelt. Die diese wiederum an die Hersteller der Endprodukte veräußern. Natürlich in kleinen und kleinsten Dosen, denn die konzentrierten Düfte würden sensible Nasen bei Weitem überfordern. Christoph Balzarek: „Die Verdünnung und die Mischung sind zum Schluss ausschlaggebend.”
Für die Oxea stellt der Bedarf der Duftstoff-Häuser nur einen Teil des Absatzes dar. Gleichwohl finden die Ester-Produkte auf unterschiedlichen Feldern Anwendung. Beispielsweise beim Shampoos, bei Dusch-Gels, bei Körper-Lotionen und auch bei Spülmitteln.
„Bei den Düften”, so Dr. Balzarek, „gibt es sogar so etwas wie Modetrends.” Wäre zum Beispiel Grape-Fruit gefragt, käme die Buttersäure verstärkt zum Einsatz. Das Unternehmen Oxea lassen die speziellen Trends unbeeindruckt, die überlasst das Unternehmen den Leuten mit dem richtigen Riecher.