Die Stadt Oberhausen stellt sich darauf ein, schon bald bis zu 70 minderjährige Flüchtlinge aufnehmen zu müssen, die ohne ihre Eltern oder andere erwachsene Verwandte nach Deutschland gekommen sind. Diese Kinder und Jugendlichen, die als Minderjährige ja besonderen Schutz benötigen, müssen von Oberhausen dauerhaft untergebracht, versorgt und betreut werden.

Bisher war das Jugendamt der Stadt nur für 21 junge Flüchtlinge ohne Eltern zuständig.

Die deutliche Zunahme der Betreuung liegt diesmal nicht daran, dass so viele Flüchtlinge direkt nach Oberhausen kommen möchten, sondern an einer bundesweit geänderten Regelung für unbegleitete Kinder und Jugendliche, die am 1. November in Kraft treten soll. Für diese Minderjährigen waren bisher diejenigen Städte dauerhaft in Sorgepflicht, die die Jugendlichen als erstes Ziel auf deutschen Boden erreichten. Diese Ankunfts-Regel hat allerdings zu enormen Belastungen der Jugendämter in den Städten geführt, die an Einreiseknotenpunkten liegen.

In Oberhausen kamen unbegleitete Kinder bisher bei der Evangelischen Jugendhilfe, dem Gerhard-Tersteegen-Institut, dem Gertrud-Zillich-Haus, der Einrichtung Löwenzahn oder im Friedensdorf unter. Diese Häuser haben sich nach Angaben der Stadt bereit erklärt, noch mehr Jugendliche als bisher aufzunehmen.