Das Jobcenter Oberhausen wird in den nächsten Wochen verstärkt Arbeitslose mit Anspruch auf Hartz-IV-Gelder zu Beratungsterminen einladen, wenn sie zur Zeit einen Minijob ausüben. Denn die Mitarbeiter des Jobcenters wollen dafür werben, dass die Minijobber ihre Arbeitszeit aufstocken und so die Vorteile eines richtigen Arbeitsplatzes erreichen können.
Sollten diese Hartz-IV-Empfänger eine Aufstockung ihrer Stundenzahl wünschen, spricht das Jobcenter auch mit deren Minijob-Arbeitgebern. „Wir können diesen Unternehmen bei Einstellung des Arbeitslosen einen Eingliederungszuschuss anbieten – am Ende hat der Betrieb eine Vollzeitkraft, die sich wirtschaftlich für ihn durchaus lohnt“, sagt Annette Gleibs, Geschäftsführerin des Jobcenter Oberhausen. „Wir erwarten, dass wir vielen Hilfeberechtigten durch unsere Informationsgespräche den Weg in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ebnen.“
Denn nach Ansicht des Jobcenters sollten sich über viele Jahre ausgeübte Minijobs für die Beschäftigten nicht als berufliche Sackgasse entpuppen. Im Gegenteil: Sie sollen im besten Fall eine Brücke sein, in eine richtige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu gelangen. Doch das passiert nach Erfahrungen der Arbeitsvermittler von Arbeitsagentur und Jobcenter meist nicht automatisch – alles läuft oft in den Betreiben weiter so wie gehabt. Am Ende hat der Arbeitnehmer durch die Ausübung eines Minijobs über viele Jahre keine eigenständige Absicherung in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung.
Deshalb schreibt Jobcenter-Sprecher Josef Vogt: „Konsequente Bemühungen von beiden Seiten, Beschäftigten und Arbeitgebern, sind erforderlich, damit die Einmündung in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gelingt, die den Lebensunterhalt sichert, das Selbstwertgefühl hebt und ein frei bestimmtes Leben ermöglicht.“