Der gesundheitspolitische Sprecher des Bündnisses Oberhausener Bürger (BOB), Siegfried Lampe, befürchtet einen Verdrängungswettbewerb durch das Überangebot auf dem stationären Pflegemarkt.
In den vergangenen zehn Jahren seien in Oberhausen viele neue stationäre Pflegeheime gebaut worden. „Aktuell entsteht an der Essener Straße ein neues Demenzhaus vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).“ Weitere Heime von anderen Trägern sind geplant oder im Bau. Der stationäre Pflegemarkt sei gesättigt.
Im Sozialausschuss hatte BOB einen Antrag an die Stadtverwaltung vorgeschlagen, die Vor- und Nachteile einer Rekommunalisierung der Alteneinrichtung der Stadt Oberhausen (ASO) prüfen zu lassen. „Eine Rückführung der Alteneinrichtung der Stadt Oberhausen könnte zukunftssichernd für die Arbeitsplätze und die Kunden im stationären Pflegesektor sein.“ Positive Beispiele dafür gebe es in anderen Städten des Landes: So habe etwa die Stadt Bergkamen (Unna) erfolgreich und lohnend die Rekommunalisierung der städtischen Betriebe durchgeführt.
Kritik an Ampelkoalition
Dass die Ampel-Koalition im Sozialausschuss nicht einmal zur Prüfung einer Rekommunalisierung bereit war und den Antrag ablehnte, sieht Lampe mit Sorge: „Die Alteneinrichtung der Stadt steht unter einem hohen Wettbewerbsdruck. Die Stadtregierung hat hier eine Möglichkeit vertan, die Zukunft der stationären Pflege in Oberhausen mitzugestalten. Ein positives Signal gerade vor der Oberbürgermeisterwahl wäre für die älteren Mitbürger wie auch für die Angestellten der ASO wichtig gewesen.“