Oberhausen. Ihr erstes Drachenfest am Haus Ripshorst veranstalteten die Drachenfreunde Ruhr am Sonntag. Der Andrang der Besucher war überwältigend.

Am frühen Nachmittag geht auf der Ripshorster Straße nichts mehr. Alles ist zugeparkt am Sonntag beim ersten Drachenfest rund um Haus Ripshorst. Am Weltkindertag zieht es vor allem Familien mit kleinen Kindern ins Vorland des Rhein-Herne-Kanals. Entweder um selbst einen Drachen zu starten, oder um sich an den regelrechten Kunstwerken zu erfreuen, die da hoch oben im Wind wehen.

Eine Galerie ausgestellter Drachen empfängt die Besucher schon gleich hinter dem Parkplatz. Drinnen, im Gebäude, haben die Drachenfreunde Ruhr, die Veranstalter, ihre schönsten japanischen Drachen ausgestellt: handgenähte Exemplare in prächtiger Farbenvielfalt und in Größen von teilweise zwei und mehr Quadratmetern.

Erlös ist für das Kinderhospiz

„Damit verbringen wir die Wintermonate“, berichtet Dirk Overhoff aus Mülheim, der mit Frau und Tochter die Drachenfreunde gegründet hat. Einmal im Monat treffen sie sich hier zum Fliegen. Da kam die Idee auf, das Fest hierher zu verlegen. Das letzte Drachenfest haben sie 2011 im Olgapark veranstaltet. „Aber die Sicherheitsauflagen nach der Loveparade in Duisburg sind so streng geworden,“, sagt Overhoff, „kaum noch zu bezahlen“.

Dabei soll der Erlös der ersten Veranstaltung am Haus Ripshorst doch einem guten Zweck zukommen: dem Kinder- und Jugendhospiz Arche Noah in Gelsenkirchen. Gäste von dort haben sich unter die Besucher gemischt. „Das Friedensdorf Oberhausen hatte kein Interesse“, erklärt Dirk Overhoff.

Wind bot keine Erfolgsgarantie

In einem Zelt basteln derweil Eltern mit ihren Kindern Drachen aus Papier. „Ist das hier windig“, wundert sich ein Junge, der seinen Drachen noch mit Filzstiften bemalen will. Nebenan ist eine Wiese für Flugversuche damit reserviert. Eine Erfolgsgarantie bietet der Wind nicht. Eine Mutter versucht es mit ihrem Kind vergeblich.

Auf der Wiese nebenan sind dagegen die großen Drachen zu sehen. Vater und Mutter unternehmen hier gemeinsam einen Startversuch. Beim dritten Anlauf klappt es. Jubelnd läuft die Mutter zu Tochter und Mann hinüber, der die Fäden in der Hand hält.

Applaus gibt es, als sich elf bunte sechseckige Drachen gleichzeitig in der Luft halten. Daran haben auch Tanja Keßner und ihre Töchter Leni (10) und Paula (5) ihre Freude. Sie sind mit Ehemann und Vater Sven eigens aus Wülfrath gekommen. „Wir wollten mit den Töchtern etwas am Weltkindertag unternehmen“, sagen sie.