Wer möchte schon gerne im Alter alleine wohnen? Dass dachte sich auch Nese Özcelik. Özcelik arbeitet im Büro für Chancengleichheit und möchte ein innovatives Wohnprojekt auf den Weg bringen. Dazu sucht sie Oberhausener, die sich darüber Gedanken machen, wie sie im Alter leben wollen. Bisher haben sich gut neun Interessenten für dieses Wohnprojekt gemeldet. Sie alle können sich vorstellen, einmal zusammen in einem Haus mit eigenen Wohnungen zu leben und im Alltag füreinander da zu sein. Sei es, wenn es darum geht, Einkäufe zu erledigen, gemeinschaftliche Ausflüge zu machen oder einfach mal auf einen Kaffee vorbeizuschauen. Auch, was sie nicht möchten, ist den Teilnehmern klar. „Es sollen keine Pflegedienste füreinander oder aneinander verrichtet werden“, sagt eine und bekommt dafür die Zustimmung der anderen.
Die Frage nach dem zukünftigen Wohnobjekt – es können auch mehrere Wohneinheiten in unmittelbarer Nähe sein – ist noch offen. Um überhaupt eine Idee dafür zu bekommen, was im Bereich „Wohnen im Alter“ alles machbar ist, werden regelmäßig Bustouren zu anderen Wohnprojekten angeboten. „Wir haben schon Fahrten zum Rolandshof unternommen, um uns betreutes Wohnen anzusehen. Im Pacelli-Quartier haben wir uns zudem barrierefreies Wohnen angesehen“, sagt Özcelik. Auch Wohnprojekte der Awo sowie Genossenschaftswohnungen standen bereits auf dem Programm. Auf eine Sache konnten sich bisher jedoch alle Interessenten einigen: Jeder möchte sein eigenes Reich haben, aber gerne mit einem Gemeinschaftsraum separat. Ihnen ist dabei ebenfalls wichtig, dass ein zeitversetzter Einzug möglich ist. „Es gibt Teilnehmer, die wollen oder müssen bald aus ihren Wohnnungen raus. Für andere ist dieses Wohnprojekt erst in der Zukunft interessant. Daher müssen wir auch eine Anlage gemeinsam finden, die so etwas möglich macht“, sagt Özcelik. Ein möglicher Ort für das Wohnprojekt könnte dabei Schmachtendorf sein. Dort seien Lebensmittelgeschäfte und Ärzte fußläufig erreichbar. Dies sei wichtig. Gabriele Rullang-Backhaus wünscht es sich zudem „ein bisschen schön“. „Ich habe mir mal eine Wohnung angeguckt mit einer Loggia. Die Loggia war nur 1,5 qm groß. Da dachte ich: Das kann doch nicht wahr sein.“ Das soll in ihrem künftigen Zuhause anders werden.