Aus der historischen Niederlage zieht die Oberhausener SPD die Konsequenzen: Der amtierende Parteivorsitzende Michael Groschek will nach Informationen aus der Partei nicht wieder für den Vorstand des Unterbezirks kandidieren, auch für seinen Stellvertreter Bernhard Elsemann stehen die Zeichen auf Rückzug. Noch in diesem Jahr soll auf einem vorgezogenen Wahl-Parteitag die neue Parteispitze gekürt werden. Groschek hat nach Aussagen seiner Parteifreunde gemerkt, dass schon allein zeitlich seine Arbeit als Verkehrs- und Bauminister mit dem in diesen Zeiten nicht mehr so leichten Job als Oberhausener Parteichef nicht in Einklang zu bringen ist. Nun soll ein frisches Team die SPD so führen, dass sie in fünf Jahren bei der Rats- und OB-Wahl in Oberhausen wieder gute Chancen hat, die Mehrheit zu erringen. „Die Partei muss von Grund auf erneuert werden, wir haben das Vertrauen der Bürger verspielt und müssen das Vertrauen durch ein neues Fundament aufbauen“, sagte Groschek zu seinen Sozialdemokraten in der Stunde der Niederlage – und kündigte an: „Polier auf dieser Baustelle ist Posto. Unsere Stadt braucht wieder eine kampffähige SPD.“
Apostolos Tsalastras hat mit seiner Energie beim Wahlkampf die Parteibasis so sehr überzeugt, dass er Teil des neuen Vorstands werden soll. Es ist allerdings nach Informationen aus der SPD noch unklar, ob Tsalastras Parteichef oder Stellvertreter wird. Die Frauen in der SPD drängen schon seit Jahren auf eine stärkere Beteiligung der traditionell in Oberhausen von Männern dominierten Partei.
Genannt wird als aussichtsreichste Kandidatin Britta Costecki, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Sie hatte schon im Vorfeld der OB-Wahl überlegt, als OB-Kandidatin im parteiinternen Wettbewerb ins Rennen zu gehen.