. Das Musical „Raumschiff Schlagerstern“ feierte in der Niebuhrg Premiere. Trotz technischer Malheurs und kleiner Patzer waren die Zuschauer begeistert.
Ein außerirdisches Wesen und Peter Maffay, eine Raumschiffbesatzung und Udo Jürgens: Wie passt das zusammen? Die Niebuhrg wagt den Versuch, die Welt des Schlagers mit den unendlichen Weiten und Sternzeiten zusammenzubringen. Mit „Raumschiff Schlagerstern“ parodiert das Ensemble die „Enterprise“-Saga und garniert das Ganze mit Klassikern der Schlagergeschichte.
Manisches Blinken und Tastendrücken
Unendliche Weiten sind im Theater Niebuhrg nicht freigeblieben. Die vorderen Plätze sind alle bestens belegt. Noch plaudern die Gäste, scherzen oder schunkeln sich ein. Doch spätestens beim Einsetzen der altbekannten Titelmelodie von „Raumschiff Enterprise“ verebbt das Stimmengewirr. Den Nostalgiker lässt das Serienintro lächeln, vereinzelt sprechen Fans der Galaxien-Geschichte die ersten Worte mit: „Der Weltraum – unendliche Weiten“.
Lange Zeit für melancholische Gefühle bleibt nicht. Das erste Instrumental dröhnt aus den Boxen und fordert die Besucher zum Mitklatschen auf. Captain Jörg und seine vierköpfige Crew trällern ihre umgetextete Version von Udo Jürgens „Aber bitte mit Sahne“ und enthüllen das Innere ihres Raumschiffs. Mit viel Aufwand und liebevollen Details wurde die Brücke des Schiffs zusammengebastelt. Überall blinken bunte Knöpfe, die Crew tippt manisch auf unzähligen Tastaturen herum, in der Mitte thront der Kapitän an seinem Steuer.
„Enterprise“-üblich müssen Captain Jörg und seine Mannschaft eine verschleppte Prinzessin retten und haben auf dem Weg mit allen Hindernissen der Galaxien zu kämpfen: Raumschiffpolizei, Asteroidenfeld und ein ausgefallener Warp-Antrieb machen der Besatzung das Astronautenleben schwer. Doch nicht nur die „Schlagerstern“ hat mit technischen Problemen zu kämpfen, auch die Darsteller müssen sich mit widerborstiger Technik arrangieren. Mal klingen ihre Stimmen durch die Mikrofone zu leise, mal viel zu laut, ab und an versagen sie komplett. Da fällt auch Mr. Schmock schon mal eins seiner spitzen Ohren ab. Vereinzelte Texthänger werden weggelacht – und die Choreographie ganz gerne mal von den Kollegen abgeguckt.
Die gute Stimmung im Saal verschwindet dadurch nicht in einem schwarzen Loch. Zur „Best of“-Zugabe am Ende hält es keinen mehr auf den Plätzen. Begeistert beklatschen die Besucher ihre interstellaren Schlagerstars.