Mein Vater, Jahrgang 1934, ist ein Handwerker und Tüftler. Er käme nie auf die Idee, einen defekten Wasserkocher oder Mixer einfach in den Elektroschrott-Container zu werfen. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, kannte ich das nicht anders: Wenn etwas kaputt war, ging mein Vater damit an seine Werkbank im Keller. Der nachhaltige Umgang dieser Generation mit Dingen und Ressourcen ist uns heute vielfach abhanden gekommen. Noch befeuert von einer Industrie, die möglichst viel in möglichst kurzer Zeit verkaufen will und deshalb auch nicht nachhaltig, sprich reparabel, produziert. Deshalb ist das Repair-Café des Bürgerbündnisses eine gute Idee, die BOB aus anderen Städten übernommen hat. Weil sie in Mülheim zum Beispiel gut funktioniert. Denn dass es irrsinnig ist, ein Gerät oder ein Möbelstück wegzuwerfen, nur weil ein Teil zerbrochen ist, wird ja immer mehr Menschen klar. Nur fehlt häufig die Werkbank im Keller und das „Gewusst wie“.