„Hallo zusammen, haben Sie auch gemerkt, dass die Fähigkeit zur Selbstkritik allgemein erheblich nachgelassen hat? Ich meine damit nicht Horst Seehofer allein. Nein. Aber der ist ein gutes Beispiel dafür. Alles, was der als CSU-Projekt in den Gro-Koalitionsvertrag mit eingebracht hat, hat ja nicht so gut geklappt. Es kam ihm zwar gescheit vor. Er ist ja gescheiter als alle anderen. Und darum ist das dann auch gescheitert.“

So klingt’s, wenn sich Kabarettist Matthias Reuter mit dem Publikum unterhält, und das tat er jetzt gleich zweimal hintereinander ohne Gage für einen guten Zweck im Gemeindehaus von St. Theresia in der Mergelkuhle. Deren Aktive hatten ihn eingeladen aufzutreten, um Geld für die Flüchtlinge zu sammeln, die an der Gabelstraße im benachbarten Schmachtendorf leben. Geht klar, hatte Reuter gesagt, und weil die 120 Karten im Nu ausverkauft waren, hat er gleich noch eine weitere Vorstellung angesetzt. So isser eben.

„Klein geplant und groß gelungen“, kommentiert Mit-Organisator Ralf te Heesen Reuters Einsatz. „Die zweite Show war sogar etwas anders als die erste.“

Zur musikalischen Verstärkung hatte Reuter noch den Gitarristen Alex Marone mitgebracht, den viele von seinen Einsätzen beim Weißen Dinner kennen. Etwa 3000 Euro haben die beiden Künstler eingespielt. Mit dem Geld, das an die Flüchtlingshilfe geht, sollen Sprachkurse mitfinanziert werden, „damit Integration und Verständigung schneller vorangehen können“, sagt te Heesen.

„Wir waren überrascht, wie schnell die Karten vergriffen waren“, sagt Angelika Althoff, ebenfalls aktives Gemeindemitglied. „Wir wollten ursprünglich etwas Nettes im Weinzelt des Gemeindefestes veranstalten, doch das wäre viel zu klein gewesen. Reuter ist bei allen gut angekommen.“