Oberhausen. Mit der Werkstraße und Eisenheim bietet die Stadt den Filmemachern Revier-Flair. Mit „Junges Licht“ kommt ein Oberhausener Roman auf die Leinwand.
Auch ein WAZ-Redakteur schrieb einst aktiv mit an der Historie des Filmschauplatzes Oberhausen: Michael Lentz (1926 - 2001) ließ sich von der wahren Geschichte der Gangster-Brüder Heidger zum Skript für „Das fünfte Gebot“ inspirieren. Und der italienische Regisseur Duccio Tessari hatte für den Thriller aus der Weimarer Zeit 1978 immerhin Helmut Berger als Hauptdarsteller – und die Kolonie Vondern als Filmkulisse. Christoph Strahl von der Geschichtswerkstatt weiß: Heute ist das Werk „eine gesuchte Rarität“.
Unvergessen ist dagegen jenes Oberhausener Manifest, das während der 1962er Kurzfilmtage „Papas Kino“ für tot erklärte und den Autorenfilmern von Wim Wenders bis Christoph Schlingensief (beide natürlich mit Oberhausener Biografie) um einige Jahre vorauseilte. Tatsächlich sind nicht nur die Kurzfilmtage eine Konstante, die übrigens schon 1979 eine hübsche Filmstreifen-Sonderbriefmarke würdigte. Auch fürs „große“ Kino war die Stadt während der letzten 78 Jahre immer wieder als Drehort gefragt – und sei es, dass der Ratssaal einen Gerichtssaal „doubelte“. Oder dass Hardy Krüger unter der Regie von Helmut Käutner in „Der Rest ist Schweigen“ im HOAG-Werksgasthaus einen Hamlet der 1950er Jahre spielte. „Papas Kino“ war dieses winterlich schwarzweißgraue Werk wahrlich nicht.
Auch das gerade entstehende jüngste Werk von Adolf Winkelmann sucht im Einst nicht das Idyll: Der Dortmunder verfilmt in seinem Revier eine Oberhausener Geschichte: „Junges Licht“ von Ralf Rothmann zeigt die Kolonie als Ort der Demütigung – und für den zwölfjährigen Julian in einigen Eckchen als Zuflucht.