Oberhausen. . Irmelin Sansen und ihrem Team gelingt eine beeindruckende Dokumentation. Exquisite Künstler treten in der Benefiz-Show im Ebertbad auf.

Kaum angekündigt, waren auch die Karten schon weg: Gerburg Jahnke hatte die Idee, zugunsten allein reisender weiblicher Flüchtlinge einen Benefiz-Abend im Ebertbad zu organisieren. Die Oberhausener Zonta-Frauen, ein Club, in dem Jahnke Mitglied ist, waren sofort begeistert, als Veranstalterinnen aufzutreten, denn Frauen in Notlagen zu helfen, ist ihr Programm. Exquisite Künstler für den Abend zu gewinnen, sagt Jahnke, sei einfach gewesen. „Alle haben sofort zugesagt.“ Der Abend steigt am Sonntag, 23. August, ist aber bereits ausverkauft.

Verzicht auf Gage und Arbeitslohn

„Alle“, das sind Daphne de Luxe, Frieda Braun, Anikó Kanthak, Abdelkarim, Wilfried Schmickler, Herbert Knebel und natürlich Frau Jahnke selbst. Alles Leute, die in der Kleinkunstszene ganz oben mitspielen und mit ihren eigenen Programmen ein Ebertbad mühelos ausverkaufen können. Sie alle treten ohne Gage auf.

Auch die, die nicht auf der Bühne stehen werden, haben spontan gesagt: „Da sind wir dabei“ und verzichten aufs Honorar. „Bis auf die Gema-Gebühren und das Finanzamt bekommt niemand Geld“, sagt Jahnke. Sie gibt zu, dass es ein Fehler war, die Karten für 35 Euro zu verkaufen. „Wir hätten die Veranstaltung größer machen sollen oder die Eintrittskarten teurer.“

Drei Frauen-Schicksale

Zum Zweck des Benefizabends gibt es nun einen Dokumentarfilm, der geeinet ist, die Spendenbereitschaft zu erhöhen. „Refugee Woman“, „Flüchtligfsfrau“ ist der Titel des sechs Minuten und 45 Sekunden kurzen Kunstwerks, das „unglaublich berührt und extrem intensiv ist“, wie Petra Rockenfeller, Kinoleiterin der Lichtburg und ebenfalls Zonta-Mitglied, es ausdrückt. Das Filmteam, die Bottroper Filmemacherin Irmelin Sansen, Kamerafrau Julia Franken aus Köln und Cengiz Sunter, der sich als Cutter engagierte, arbeiteten dafür ebenfalls ehrenamtlich. Das gilt auch für die Dolmetscher, Andrea Schreiber von Terre des Hommes und Britta Costecki, Gleichstellungsbeauftragte in Oberhausen, die ihre Erfahrungen in der Arbeit mit Frauen auf der Flucht einbrachten.

Der Film erzählt drei Frauen-Schicksale. Eine Frau aus Syrien, eine aus Mazedonien und eine aus Mali sprechen über Gründe für ihre Flucht, Enttäuschungen und Hoffnungen. „Dabei sind viele Tränen geflossen“, sagt Irmelin Sansen. Der Zuschauer sieht ihre Gestik, hört ihre Stimmen. Was sie sagen, erscheint in deutschen Untertiteln. So unterschiedlich die Fluchtmotive und Fluchtwege sind, dass sie gern die deutsche Sprache lernen würden, sagen sie alle. Eine rührende Bestätigung für das Zonta-Projekt, denn es ist geplant, mit den Spendengeldern speziell für Frauen Sprachkurse anzubieten. Mit Kinderbetreuung und dort, wo sie in Oberhausen untergekommen sind, an der Bahnstraße in Holten.