Die neue Stadtbibliothek in Oberhausen-Sterkrade soll ein Leuchtturm-Projekt werden. Modern und komplett barrierefrei – für alle Generationen. Lebenshilfe bietet Repair-Café an. Leser besichtigen die Baustelle

Christa Dickann schaut sich interessiert um, fragt das, was sie schon immer wissen wollte. Die Oberhausenerin freut sich auf die neue Stadbibliothek in Sterkrade. „Ich werde bestimmt öfter hier sein“, sagt sie lachend. Weit hat sie es nicht, sie wohnt direkt oben drüber. Doch einen ausgiebigen Blick auf die Baustelle konnte sie noch nicht werfen – bis gestern. Im Rahmen der Medienkooperation zwischen NRZ und Stadtbibliothek haben wir zur Baustellenbesichtigung eingeladen. Bibliotheksleiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra, Kulturdezernent Apostolos Tsalastras und OGM-Geschäftsführer Horst Kalthoff erläuterten die Pläne, die Bauarbeiten und beantworteten die Fragen der Leser.

Schon im Eingangsbereich hatte Kluge-Jindra zwischen dem Surren der Akkuschrauber und dem Hämmern der Bohrmaschine schon eine Menge zu erzählen. So wird es hier nicht nur zwei „Hundeparkplätze“ geben, sondern auch drei Ladestationen für E-Bikes. Thematisch soll hier das neue Sterkrade auf das alte treffen, historische Bilder – angeleuchtet in Schaukästen – sollen den Eingangsbereich schmücken. Außerdem wird hier eine Ausstellungsfläche entstehen, wo Künstler – wie im Bert-Brecht-Haus auch – ihre Werke präsentieren können.

Noch ist die ehemalige Stadtsparkasse eine Baustelle, zum Ende des Jahres wird es die neue Stadteilbibliothek in Oberhausen-Sterkrade.
Noch ist die ehemalige Stadtsparkasse eine Baustelle, zum Ende des Jahres wird es die neue Stadteilbibliothek in Oberhausen-Sterkrade. © Fabian Strauch

Links durch die Türöffnung getreten befinden sich die Leser im zukünftigen Cafébereich. Alle zwei Wochen wird die Lebenshilfe hier ein Repair-Café anbieten, wo kleinere Reparatur- oder Näharbeiten durchgeführt werden sollen. Auch ein Lagerraum ist vorhanden. Warum denn kein Gastronom das Café betreibt, sondern stattdessen auf Selbstbedienung gesetzt wird, wollte eine Leserin wissen. Für Gastronomen sei das kleine Café eher kein zuträgliches Geschäft, lautete die Antwort von Bibliothekschef Kluge-Jindra und Kultuderzernent Tsalastras. An einem Automaten können die Kunden ihren Kaffee selber ziehen und ihn auch mit in den Lesegarten nehmen, der entstehen soll.

Schmunzeln mussten die Leser, als sie in den Raum traten, den die Sparkassenmitarbeiter früher zur Freizeit nutzten. Altes Gebälk und eine alte, eichenbraune Küche zieren den dunklen Raum. Die Küche und die Wände bekommen einen neuen, hellen Anstrich und so soll der Raum später als Seminarraum für die Volkshochschule dienen.

Überhaupt soll die neue Bibliothek ein Ort der Begegnung sein, Vereine, Kleinkünstler oder Organisationen aus Sterkrade können die Räume und die kleine Bühne auch für Veranstaltungen nutzen.

Den Lesern hat’s gefallen, zum Schluss spendierten sie schon mal einen kurzen Applaus – auch ohne Bühne.

Zum Jahresende soll die Bibliothek komplett fertig sein. Die Bauarbeiten sollen im September abgeschlossen sein, dann geht’s an die Inneneinrichtung.