Oberhausen. Plassmeier entwickelt neue Wohnanlage in Sterkrade für 3,65 Millionen Euro. Neubau soll 2016 fertig sein. Immobilienverwaltung Niederrhein investiert.
Ein Fahrstuhl im Treppenhaus, breitere Türen in der Wohnung und ebenerdige Duschen im Badezimmer – all das gehört zu einer barrierefreien und damit seniorengerechten Wohnung. Diese sind in Sterkrade so stark nachgefragt, dass die Oberhausener Firma Plassmeier dort gleich zwei neue Wohnanlagen entwickelt.
Neben dem bereits angekündigten Neubau mit 33 barrierefreien Mietwohnungen an der Finanzstraße haben Ingo Plaßmeier und seine Projektentwickler auch am Postweg den Bau einer neuen Immobilie geplant: Auf einem Eckgrundstück zur Holtener Straße wird seit eineinhalb Wochen eine viergeschossigen Wohnanlage mit Dachgeschoss gebaut.
Die 29 barrierefreien Mietwohnungen werden zwischen 47 und 105 Quadratmeter groß sein, Stellplätze sowie Balkone oder Terrassen haben. Die Nettokaltmiete soll im Schnitt bei 8,50 Euro liegen. Errichtet wird das Wohnhaus nach KfW-70-Standard, es verbraucht 30 Prozent weniger Energie im Jahr als ein vergleichbarer Neubau. Im November 2016 soll die Anlage mit einem Investitionsvolumen von 3,65 Millionen Euro fertig sein. Investor ist die 2013 gegründete Immobilienverwaltung Niederrhein GmbH.
33 weitere Wohnungen
Auch das zweite Sterkrader Projekt der Firma Plassmeier soll noch in diesem Jahr an den Start gehen. Ingo Plaßmeier plant, das derzeitige Gebäude der Stadtteilbibliothek an der Finanz-, Ecke Wilhelmstraße abzureißen, um dort 33 ebenfalls seniorengerechte Wohnungen zu errichten. Noch Ende 2015 sollen die Arbeiten nach aktuellem Plan beginnen – nachdem das Team der Bücherei samt zig Medien in die umgebaute frühere Sparkassenfiliale gegenüber umgezogen ist.
Seit knapp zwei Jahren arbeite seine Firma mit Stadt und Stadtsparkasse an dem Projekt, sagt Plaßmeier. „Wir wollen im ersten Quartal 2017 die Wohnungen an Mieter übergeben.“ Plaßmeier tritt als Investor auf. Eng seien die Gespräche mit der Babcock Pensionskasse, die ins Projekt einsteigen will.
Bis Mitte August soll an der Finanzstraße 6 ein Büro eingerichtet sein, in dem sich Mietinteressenten informieren können.
Ingo Plaßmeier hat bereits in Alt-Oberhausen Anlagen mit Seniorenwohnungen errichtet. Aus der Erfahrung weiß er zu berichten: „Dort leben nicht nur Menschen mit einer Einschränkung, sondern auch topfitte Rentner, die aber mit Blick auf die Zukunft eine barrierefreie Wohnung suchten.“ Und auch jüngere Menschen fragten nach diesen Wohnungen.
Wie hoch die Nachfrage ist, zeigt etwa eine Studie des Bundesamts für Bau-, Stadt- und Raumforschung von 2014. Demnach gibt es in Deutschland zwar elf Millionen Seniorenhaushalte, aber nur 570 000 barrierearme Wohnungen. Gerade in dicht bebauten Städten fehlten aber freie Grundstücke, um neu zu bauen, sagt Plaßmeier. „Immer häufiger werden deshalb bebaute Grundstücke neu beplant.“ Für Investoren bedeutet das Mehrkosten – für Leerzug und Abriss der Bestandsgebäude.
So auch in Sterkrade: Das neue Mehrfamilienhaus entsteht auf drei Grundstücken. Bernd Bremehr, Geschäftsführer der Immobilienverwaltung Niederrhein, hat zwei leer gezogene Wohnhäuser und einen städtischen Parkplatz erworben. Die Häuser sind vor rund einem Monat abgerissen worden. Obwohl die Vermietung noch nicht richtig begonnen hat, berichtet Bernd Bremehr bereits von ersten Interessenten.