Oberhausen. Sechs Jahre alt ist der Aquapark im Centro. Die Besucherzahlen sind rückläufig. Jetzt wird modernisiert.

Man könnte glatt meinen, das sonnige Juliwetter habe selbst Maulwürfe zum Baden an den Aquapark gelockt. Gut ein Dutzend kleiner Erdhäufchen sind über dem Gelände verteilt, das rechts neben dem Spaßbad in Centro-Nähe liegt. Maulwurfshügel sind das allerdings nicht: Hinter hohen Baustellenzäunen haben Bodengutachter Stellen kenntlich gemacht, an denen 25 Beton-Pfähle bis zu zehn Meter in den Boden gerammt werden. Die Pfeiler sollen Halt schaffen für einen neuen Anbau des Aquaparks.

Sechs Jahre nach Eröffnung des Spaßbades lockt der Bergmann-Charme mit Tunnelrutschen und Sprungturm nicht mehr genug Besucher an. Die städtische Tochtergesellschaft OGM meldete zuletzt ei­nen Rückgang von einst über 600.000 Gästen (2009) auf 410.000 Schwimmer (2013). Vor allem für die Vier- bis Zehnjährigen fehlen Angebote „Wir wollen etwas für die Attraktivierung des Aquaparks tun“, sagt OGM-Chef Hartmut Schmidt. 4,3 Millionen Euro investiert die OGM, um einen Kinderbereich und Umkleiden für Schul- und Vereinsschwimmer zu errichten.

Grundstück genauestens geprüft

Derzeit gibt es 1042 Kabinen im Aquapark, davon 281 Sammelumkleiden. „An besucherstarken Tagen reicht das nicht aus“, sagt Schmidt. Bis zu 2000 Gäste sollen bald Platz haben: Die neuen Kabinen sind barrierefrei, es gibt Unterstellplätze für Eltern.

Für diesen rund 900.000 Euro teuren Anbau haben Bodengutachter das Grundstück genauestens geprüft. Denn anders als der Aquapark wird der Anbau nicht unterkellert – um ihn standsicherer auf dem alten Zechengelände zu machen, lassen die Hochbauexperten von der Klosterhardter Firma Geese 25 Pfähle von je 30 mal 30 Zentimetern Größe in den Boden rammen.

Nur Oberhausener Firmen beteiligt

Innerhalb von sechs Monaten soll der Umkleidebau schlüsselfertig übergeben werden. Er wird die gleiche Milchglasfront haben wie der Rest des Gebäudes.

Umgesetzt wird der Auftrag ausschließlich von Oberhausener Firmen. Ergattert haben sie den Auftrag als Konsortium. Zu diesem haben sich vor rund zehn Jahren etwa 20 Firmen in der Stadt zusammengeschlossen, um sich bei Ausschreibungen gegen Generalunternehmer und Bauträger durchzusetzen. „Es gab immer häufiger die Anforderung, dass Gebäude schlüsselfertig übergeben werden sollen“, sagt Ralf Geese, Chef von Geese-Bau. Aus ei­nem Pool von Unternehmen finden sich je nach Auftrag die Gewerke zusammen. Bei den Umkleiden am Aquapark sind es zehn Oberhausener Betriebe. Dies ist der bereits sechste OGM-Auftrag für das Konsortium. „Das erfüllt uns mit Stolz“, sagt Geese.