Oberhausen. Polizisten schlugen Seitenscheibe ein, um erschöpften Hund aus heißem Auto zu befreien. Der Hundehalter fand die Aktion der Polizisten übertrieben.
Endlich ist die Sonne da und beschert uns Temperaturen über 30 Grad. Genau diese Temperaturen waren am späten Mittwochvormittag der Grund für den Hinweis eines aufmerksamen Oberhauseners. Der Mann hatte beobachtet, dass ein kleiner Hund - möglicherweise ein Jack Russell-Terrier - schon seit mehr als einer halben Stunde in einem Auto kauerte, das in der prallen Sonne auf der Arndtstraße in Oberhausen stand. Der Hundebesitzer hatte lediglich das Seitenfenster einen Spalt breit auf gelassen.
Als die Polizisten kurz nach 11 Uhr dort eintrafen, lag der Hund bereits erschöpft und ängstlich im Fußraum zwischen den Sitzen und hechelte stark. Das Thermometer im Streifenwagen zeigte zu diesem Zeitpunkt 31 Grad.
Polizisten schlugen Seitenscheibe mit Nothammer ein
Es gab weder Hinweise, wo sich der Autofahrer aufhalten könnte, noch wäre der Abschleppdienst schnell genug vor Ort gewesen, um die Autotüren zu öffnen. Für die Polizisten war klar, sie mussten handeln. Um das Tier zu retten, schlugen die Polizisten kurzerhand die Seitenscheibe mit einem Nothammer ein und befreiten den Hund. Besorgte Passanten versorgten das Tier sofort mit Wasser.
Kurz nach der Befreiungsaktion kam dann auch der Hundehalter zu seinem Auto zurück. Er hatte den Wagen nach eigenen Angaben im Schatten geparkt und sei nur eine halbe Stunde fort gewesen. Die Maßnahmen der Polizisten fand er übertrieben, heißt es im Bericht der Oberhausener Polizei. Das wird ihm nichts nützen, denn gegen ihn wird nunmehr wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. (we)