Oberhausen. 4000 Besucher zog es zum “Street Food Festival“ an die Marina. An 27 Brutzel-Ständen tischten Köche auf. “Bacon Bomb“-Burger und “Cause“-Teigtasche.

Die Chancen stehen schlecht. Flucht? Unmöglich. Umzingelt. In die Ecke gedrängt. Der Duft des gegrillten Hackbratens steigt in die Nase. Um die Geschmacksnerven ist es geschehen. Beim „Street Food Festival“ an der Marina schnappte sich am Freitag und Samstag mancher Schleckerstand so einen Teil des Inhalts der Geldbörse.

„Bons & Sons Co“ steht in alter Westernschrift auf dem Banner einer Bude, die am Eingang der Hafenanlage in der Neuen Mitte steht.

In Reichweite öffnet auch Mirko Hoffmann einen protzigen Ofen, der aussieht wie eine Lokomotive. Die „Ahhhhhs“ und „Ohhhhhs“ sind ihm sicher: Viereinhalb Stunden schmort der Hackbraten dort schon mal, bevor er dunkelbraun glasiert auf die Teller der Gäste kommt. Kochen ist längst nicht nur Mittel zum Schlemmer-Zweck, sondern auch Show. Klar, dass dieses Mahl mit „Bacon Bomb“-Burger einen martialischen Titel trägt.

Vegane Kost und Biozutaten

Das alles gehört zur Grundidee eines „Street Food Festivals“, wie einer der Initiatoren, Mathes Robel, erzählt. „Solch ein Festival bietet Spezialitäten aus allen Ecken der Welt. Dinge, die außergewöhnlich sind und nicht jeden Tag auf dem Teller landen.“

Mit den Köchen im Gespräch

Neben dem Probieren kreativer Gerichte aus aller Welt soll das „Street Food Festival“ auch kurze Gespräche mit den Köchen ermöglichen. „Die Gerichte werden schließlich nicht im Hinterzimmer, sondern vor den Augen der Kunden gefertigt“, sagt Veranstalter Mathes Robel.

Der Besuch der Schlemmermeile kostete 3 Euro Eintritt.

Und so duftet es an der Marina aus den kleinen Kochzelten, aus den stabilen Hütten und fahrenden Imbisswagen: 27 Gastronomen sind bei der Oberhausen-Premiere dabei. Die kulinarische Festival-Leitung hat die Mampf-Parade im vergangenen Jahr in Köln aufgebaut. Hier funktioniert die Reihe so gut, dass einmal im Monat geschlemmt wird. Weitere Städte sollen folgen.

Küche aus aller Welt, das bedeutet auch Köche mit ungewöhnlichen Ideen. Juan Saenz und seine Frau Ana-Maria kommen aus Peru und haben in ihrem Zelt viele kleine Pfännchen in Beschlag genommen. „Cause“, ein pikanter Kartoffelbrei, den es in verschiedenen Varianten gibt, wird gerne nachgefragt. „Alle Gerichte haben eine Grundschärfe“, sagt der Chefkoch. Diese variiere und lasse sich durch weitere Zutaten steuern. Seit 25 Jahren leben beide in Solingen. Ihre Heimat ist in Form von Leckereien immer dabei.

Scharfes und Süßes auf der Karte

Nebenan lockt der El-Buritaco-Wagen mit gefüllten Teigtaschen. Wenn man den Totenkopf mit Sombrero und Chili-Schoten im Logo richtig deutet, ist nicht unbedingte milde Küche zu erwarten. Einige Besucher haben sich mit ihren Schlemmer-Errungenschaften auf Liegestühle zurückgezogen. Andere blicken tief in den Crêpe-Wagen aus Paris. Auch die jamaikanische Küche hat ihre Freunde. Die Sonne scheint, die Stimmung ist entspannt. Nicht nur Fleisch-Verköstigte können zulangen, auch für die vegane Küche gibt es reichlich Auswahl, wie Veranstalter Mathes Robel anmerkt. „Zudem nutzen viele Anbieter Bioprodukte.“

Rund 4000 Besucher zählten die Macher beim zweitägigen Festival. Über eine Neuauflage in der Neuen Mitte wollen die Veranstalter zeitnah beraten.