Frei verfügbare Sexfilme im Internet führen nach Beobachtung der Oberhausener Sexualberatungsstelle Pro Familia jugendliche Betrachter in die Irre. Sie bekämen ein verzerrtes Bild vom tatsächlichen Liebesleben von Paaren. Der zunehmende Porno-Konsum verbaue ihnen eine selbstbestimmte Sexualität, warnt Pro-Familia-Leiter Andreas Müller. Aufgrund seiner Beratungen zum Thema Sexualität in Oberhausener Schulklassen weiß der Sozialarbeiter: „Etwa 90 Prozent der Jungs haben bereits im Alter von 14 Jahren Pornoerfahrung.“ Er glaubt, dass Pornografie die Erwartungen der Jungs in verkehrte Bahnen lenke. Auch Mädchen konsumieren laut Pro-Familia-Beraterin Dr. Christine Gathmann Pornografie. Zwar „ekeln sie sich vor der Rolle der Frau als Sex-Objekt“. Andererseits wollten sie nicht als prüde gelten. Das bringt sie in eine Zwangslage. Laut Müller könnten Eltern nur eines tun: ihre Kinder über Sexualität und Porno-Darstellungen aufklären.