Es hat als Schulprojekt begonnen, entstanden ist daraus eine Gedenkstätte für einen ganzen Stadtteil: Mit einer Wandtafel an der Malzstraße erinnern engagierte Jugendliche der Gesamtschule Osterfeld an ein längst vergessenes Zwangsarbeiterlager der Zeche Osterfeld. Über Monate haben die Jugendlichen die Geschichte des vor 70 Jahren zerstörten Lagers recherchiert. Nahe der Wandtafel laden heute Bank und ein Sockel für Blumen zum Gedenken ein. In dieser Woche pflanzen die Schüler mit einem engagierten Unternehmer einen Baum.

In dem Lager an der Malzstraße sollen während der Nazizeit weit mehr als 2000 Zwangsarbeiter untergebracht gewesen sein, die auch auf der Osterfelder Zeche gearbeitet haben sollen. Sichtbar ist davon heute kaum etwas: Das Lager wurde 1944 durch einen Bombenangriff zerstört, nur Einschläge in einer Mauer sind zu sehen. In der KAB St. Josef ist die Idee der Tafel entstanden: Hermann-Josef Schepers und die städtische Gedenkhalle unterstützten den Osterfelder Projektkurs bei seinen Arbeiten.

Entstanden ist daraus eine über 60 Seiten dicke Broschüre, die Bürgern in der ganzen Stadt einen Eindruck von den Geschehnissen vor 70 Jahren an der Zeche Osterfeld gibt. Mehr noch: Die Gesamtschule Osterfeld hat mit Zustimmung der Schulkonferenz die Patenschaft für die Tafel übernommen. Mit dem nächsten Projektkurs-Jahrgang will Geschichtslehrerin Gudrun Havemann zudem einen historischen Rundgang erarbeiten. „Wir wollen den Bürgern so auch erzählen, was im Stadtteil geschehen ist.“