Oberhausen. . Die Stadt will einen zusätzlichen Mitarbeiter einstellen, um der steigenden Anzahl Asylsuchender gerecht zu werden.

Krieg, Verfolgung, wirtschaftliche Nöte: aus den unterschiedlichsten Gründen machen sich Menschen auf den Weg nach Deutschland, suchen auch in Oberhausen Zuflucht. Die Zahl der Flüchtlinge, die vor Ort einen Antrag auf Asyl stellen, ist dabei in den vergangenen Jahren enorm angestiegen – von 75 Fällen in 2011 auf rund 800 mit Stand April 2015. Da die Verwaltung mit der Bearbeitung der Anträge längst nicht mehr nachkommt, soll nun eine weitere Stelle im zuständigen Bereich Öffentliche Ordnung eingerichtet werden. Darüber entscheidet in der kommenden Woche der Stadtrat.

62 000 Euro wird die Stadt diese zusätzliche Stelle pro Jahr kosten – ohne weitere Unterstützung sei die Arbeitsbelastung für die zuständigen Mitarbeiter jedoch nicht zu schaffen, heißt es in der entsprechenden Vorlage für den Stadtrat. Denn neben der Steigerung bei den Asylverfahren hat auch die Anzahl der anerkannten Schutzbedürftigen von 92 Personen im Jahr 2011 auf 575 Personen im April 2015 zugenommen. Gleichzeitig wurden im gleichen Zeitraum weniger Asylbewerber abgelehnt, diese Zahl sank von 202 auf 141 – dabei handelt es sich überwiegend um Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien.

394 Flüchtlinge in Wohnungen

Insgesamt befinden sich – mit Stand 1. Juni 2015 – jetzt 1201 Flüchtlinge in Oberhausen. Diese verteilen sich auf die Sammelunterkünfte an den Standorten Weier­straße (330), Bahnstraße (329), Gabelstraße (75), Helmholtzstraße (21) und den Notstandort Tackenbergschule (52). Neben diesen insgesamt 807 Flüchtlingen, sind weitere 394 in Monteurwohnungen und Obdachlosenwohnungen untergebracht.

Nach aktuellen Hochrechnungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge rechnet die Stadt Oberhausen jedoch mit der Zuweisung von weiteren 1100 Flüchtlingen allein im Jahr 2015. Allein dafür müssen weitere Plätze in Sammelunterkünften geschaffen werden – ein Bedarf von bis zu 800 Plätzen besteht. Weit fortgeschritten ist die Planung für die Gabelstraße, wie die Verwaltung berichtet. Das dritte Gebäude zur Erweiterung des Standortes mit insgesamt 50 Plätzen wird voraussichtlich Mitte Juli fertiggestellt.

Weiter geht die Stadt davon aus, dass 2016 bis zu 1100 weitere Flüchtlinge in Oberhausen zu erwarten sind.