Oberhausen. . Die katholische Bekenntnisgrundschule soll mit Ende des Schuljahres 2015/16 geschlossen werden. Der Stadtrat entscheidet in einer Woche.

Die St.-Martin-Schule in der Stadtmitte soll zum 1. August 2016 aufgelöst werden. In einer Woche muss der Stadtrat darüber befinden, ob die katholische Bekenntnisgrundschule an der Friedenstraße zum Ende des Schuljahres 2015/16 auslaufen wird. Hintergrund sind zu niedrige Anmelde-Zahlen sowie weitere organisatorische Probleme. „Diese Entwicklung hatte sich schon im Jahr 2011 abgezeichnet“, berichtet Schuldezernentin Elke Münich. Auch wenn es für die betroffenen Eltern eine schwer zu akzeptierende Entscheidung sei, seien die Stadt sowie die Schulaufsicht gezwungen, zu reagieren, so Münich. Die Schüler sollen in kompletten Klassenverbänden auf naheliegende Schulen verteilt werden.

Bereits in der Schulentwicklungsplanung für die Jahre 2011 bis 2015 gab es Überlegungen der Verwaltung, die St.-Martin-Schule zu schließen – zum damaligen Zeitpunkt kam die Politik dieser Empfehlung jedoch nicht nach. „Eine Stabilisierung ist jedoch ausgeblieben“, erklärt nun Elke Münich.

Soll im November vorliegen

Wie die Schullandschaft in Oberhausen künftig aussehen soll, dazu erarbeitet der Erziehungswissenschaftler Dr. Ernst Rösner von der Technischen Universität Dortmund im Auftrag der Stadt derzeit den „Bildungsplan 2016 - 2020“.

Im November diesen Jahres soll das Gutachten in den Schulausschuss gebracht werden.

Nach dem nordrhein-westfälischen Schulgesetz können Grundschulen unter bestimmten Voraussetzungen auch dann fortgeführt werden, wenn sie pro Jahrgang nur eine Klasse haben. Dafür benötige die Schule jedoch insgesamt mindestens 92 Schülerinnen und Schüler. Nach den abgeschlossenen Anmeldungen fürs Schuljahr 2015/16 ergibt sich jedoch für die St.-Martin-Schule nur noch eine Gesamtschülerzahl von 83 Kindern – zu wenig, um den Fortbestand zu sichern.

Zumal die Schule mit weiteren Problemen, vor allem organisatorischer Art, zu kämpfen hat, wie die Verwaltung berichtet. So ist eine Vertretung im Krankheitsfall aufgrund des kleinen Lehrerkollegiums schon jetzt nicht mehr gewährleistet. Zudem würden durch die Aufsichten, etwa in den Pausen, so viele Lehrkräfte gebunden, dass andere Aufgaben im Tagesgeschäft liegen bleiben. Ebenso sieht es bei der Erarbeitung von Konzepten aus – zu viele Aufgaben lasten auf zu wenigen Schultern.

„Sollte der Rat der Auflösung zustimmen, werden Stadt, untere Schulaufsichtsbehörde, Schule sowie Eltern in enger Kooperation Lösungen finden“, verspricht Münich. Angestrebt ist, die zum Ende des Schuljahres 2015/16 verbleibenden drei Klassen auf andere Grundschulen in der Nähe zu verteilen. Sie sollen möglichst im Klassenverband mitsamt der jetzigen Klassenlehrerin umziehen. Infrage kommen dafür in fußläufiger Entfernung die ebenfalls katholische Marienschule, sowie die Gemeinschaftsgrundschulen Adolf-Feld-, Brüder-Grimm- und Landwehrschule.

Die Schule selbst wollte sich noch nicht äußern, dafür seien zu viele Fragen noch offen.