Oberhausen/Duisburg. Ein 59-jähriger Tennislehrer aus Duisburg soll seit Jahren einen schwunghaften Kokain-Handel im Ruhrgebiet betrieben haben. Bei einem Deal wurde er jetzt festgenommen.
Der Polizei Oberhausen ist ein Schlag gegen Rauschgift-Kriminalität gelungen: In einer groß angelegten Aktion haben die Ermittler sechs Männer während eines Drogen-Deals festgenommen. Der Kopf der Bande soll schon seit mehreren Jahren Kokain und Marihuana nach Deutschland geschmuggelt und weiter verkauft haben.
Der Zugriff durch ein Spezialeinsatzkommando erfolgte bereits am Dienstag in Duisburg. Wie die dortige Staatsanwaltschaft und die Polizei Oberhausen am Freitag mitteilten, war der Festnahme ein mehrwöchiges Ermittlungsverfahren vorausgegangen.
Tennislehrer aus Duisburg als Kopf der Bande
Bei dem Kopf der Bande handelt sich laut Polizei um einen 59-jährigen Tennislehrer aus Duisburg. Er soll mehrere Unterverteiler und eine Vielzahl von Kunden haben. Die Ermittler vermuten, dass er bereits seit 2007 einen schwunghaften Handel mit Rauschgift im Ruhrgebiet trieb, unter anderen wohl auch in Oberhausen, Mülheim, Duisburg und Essen.
Offenbar um einen reibungslosen Ablauf des Drogen-Deals zu gewährleisten, trug der 59-Jährige eine geladene Pistole bei sich. Er versuchte noch mit seinem Fahrzeug zu flüchten, Polizeibeamte blockierten den Wagen aber sofort. Der Mann leistete bei seiner Festnahme keinen Widerstand. Die Beamten stellten die Pistole sicher. Bei der Durchsuchung des Mannes fanden sie 350 Gramm Kokain.
Fünf Objekte in Duisburg durchsucht
Nach der Festnahme fuhr die Polizei zu fünf weiteren Objekten auf Duisburger Stadtgebiet, unter anderen zu so genannte Bunkern, in denen das Rauschgift gelagert wird. Insgesamt stellten die Beamten 700 Gramm Kokain im Straßenverkaufswert von über 50.000 Euro, Streckmittel und 20.000 Euro Dealgeld sicher.
Der 59-Jährige wurde zusammen mit einem Mittäter am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt, der gegen beide Haftbefehl erließ. Das Tragen der Schusswaffe wirkt sich strafverschärfend für den Duisburger aus. Dafür ist laut Polizei eine Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren vorgesehen. Die Ermittlungen dauern an. (we)